02.03.2012, 20:52 | #1 |
Galapapa
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Bufo bufo
Sachte wiegt ein lauer Wind die Buchen,
auf der Erde raschelt altes Laub - Krötenbeine fangen an zu suchen, sind von Winterstarre noch ganz taub. Schon beginnt das zähe, lange Wandern über Wurzeln, Äste, Stock und Stein auf dem einen Weg und keinem andern; eins greift vor das andre, Bein für Bein. Niemand kann das Krötentier verwirren und kein langer Umweg scheint zu hart, klar sein Ziel, es lässt sich nicht beirren, hin zum Platz, wo es geboren ward. Ist der Ort der Brautschau dann gefunden, fängt das glockenhelle Unken an, sehnsuchtsvoll und über viele Stunden ruft nach einem Weib der Krötenmann. Fest umklammernd dann und auf dem Rücken seiner grünlich grauen Warzenbraut, wird er unter Wasser sie beglücken auf dem Weihergrund und ohne Laut. In Gallert gehüllt das neue Leben - folgend den Gesetzen der Natur werden beide es an Algen kleben, stolz, als ihre Krötenperlenschnur. Bald schon ist der Kettenlaich gequollen; auf dem kleinen, stillen Hochzeitssee schwimmt ein Überrest von Eisesschollen und im Schatten trotzt der letzte Schnee. |
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