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08.04.2012, 22:10 | #11 | ||||||||||||||||||||||||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.942
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Hi Thomas,
das ist wirklich ein schönes Zitat, wenn, ja wenn da nicht wieder "Gott" mit im Spiele wäre. Wenn ich mich nicht täusche, sehe ich in diesem Zitat die Hegelsche Philosophie gespiegelt. Einen Teil von Schillers philosophischen Briefen habe ich jetzt gelesen, doch um darüber diskutieren zu können, ist es immer noch zu wenig. Natürlich ist es auch immer problematisch, wenn man ein Zitat aus einem größeren Zusammenhang herausnimmt, weil man ja nur mit dieser Aussage arbeiten kann. Aber auch mir ist etwas in diesen philosophischen Schriften aufgefallen, was jeden Christen (Gläubigen) zum Nachdenken anregen sollte: Zitat:
Wie auch immer... Ich würde dich bitten, auch meine Antwort(en) an larin kurz zu lesen... Servus larin, ich glaube, wir bewegen uns jetzt etwas von unseren vorhergehenden Beiträgen weg. Aber fangen wir vorne an Zitat:
Dieser Ausdruck wird von den verschiedenen Religionen und Philosophien als Bezeichnung für alle Orte, Zustände, Situationen etc., die nach dem Tode eintreten, geführt. Somit ist die Notwendigkeit schon gegeben, denn wenn eines sicher ist, dann ist es der Tod. Darüber kann man diskutieren oder nicht, das ist eine andere Angelegenheit. Zitat:
Das steht in den Religionsschriften und genau die sind es ja, die hier in der Kritik stehen. Wir können die Wahrheit nicht finden und jeder, der behauptet, er besäße den einzig richtigen Schlüssel dazu, muss sich gefallen lassen, ein Lügner genannt zu werden. Zitat:
Diese ist im vorliegenden Text lediglich stellvertretend verwendet worden, weil sie vielleicht am nachvollziehbarsten ist. Zitat:
Zitat:
Und zwar geht es hier um die Lehre als solche. Jede dieser Lehren erhebt den Anspruch auf alleinige Wahrheit und es ist ihr Grundbestreben, sich auszubreiten und andere zu bekehren. Wenn nötig sogar mit Gewalt, wie die vielen Beispiele aus Vergangenheit und aktueller Gegenwart beweisen. Religion war immer wieder der Anlass für Intrigen, Fehden und blutige Kriege, von Verfolgung, Mord und Totschlag, Macht und Ruhm und nicht zuletzt für massenhafte Zwangsbekehrungen. Wer nicht getauft werden wollte, dem wurde der Kopf abgeschlagen. Und alles das unter dem Deckmäntelchen der jeweiligen Gottheiten, der Religion, die ja eigentlich eine Hinwendung zum Leben sein sollte. Das muss nicht schlecht geredet werden, das ist schlecht. Das ist das abgrundtief Böse und Zerstörerische dieser Welt. Ja, wenn es nur eine Religion gäbe, die zudem noch so tolerant wäre und den Glauben freistellte, dann kämen wir ins Gespräch. Man muss sich vorstellen, sieben Milliarden Menschen bezeichnen alle anderen, die nicht ihrer Religion(srichtung) angehören, als abergläubisch. Sie sind aufgrund ihrer Lehren davon überzeugt, daß es für alle anderen besser sei, sie zu ihrem Glauben zu bekehren, weil dies der einzig richtige Weg sei. Und alles unter dem Vorwand, sich um ihr Seelenheil zu sorgen. Da sind Konflikte automatisch vorprogrammiert, sie sind eine logische Folge und somit waren Religionen stets neben der Habgier die Ursache für die meisten Kriege. Und wenn man sich vorstellt, wie diese (Religions)Lehren zustande gekommen sind, dann sträuben sich dem Wissenden alle Nackenhaare. Ich will nur vor der eigenen Haustüre kehren, also nehmen wir als Beispiel wieder einmal stellvertretend das Christentum. Ein einfacher jüdischer Wanderprediger (von vielen) namens Jesus zieht mit seiner Anhängerschaft durch das Land und versucht die jüdische Lehre zu reformieren. Viele Menschen folgten seinen Botschaften und er erlangte einen gewissen Starruhm in seiner Zeit. Die orthodoxen Juden fühlten sich in ihrer Macht bedroht und die Römer wollten Ruhe in den besetzten Gebieten. Es kam zur Anklage und zur Verurteilung, weil Jesus zu seiner Überzeugung stand und so starb er als Märtyrer am Kreuz. Eigentlich wäre die Geschichte damit am Ende gewesen, doch ca. 30 Jahre nach seinem Tod, wo sich viele gar nicht mehr so genau daran erinnern konnten, wird er durch die Schriften zu einer Legende mittels Jungfrauengeburt und Auferstehung gemacht (übers Wasser laufen, Kranke heilen etc.). Es dauerte weitere fast 300 Jahre, in denen ganz viele kleinere christliche Gemeinden entstanden, die sich über das ganze Großrömische Reich verteilten. Als Konstantin I. als Alleinherrscher die Regierungsgeschäfte in Rom übernahm, sah er sich vor dem Problem, sein Reich und damit seine Macht zu stabilisieren zu müssen, da ein solches Riesenreich immer Gefahr lief, zu bröckeln, was den Verfall einläuten würde. Es war ihm nicht entgangen, daß viele Menschen dem Christentum angehörten, jedoch gab es noch keine einheitliche Lehre, überall gab es nur Splittergruppen mit unterschiedlichen Überzeugungen. Um sich der Gunst der Christen zu versichern, setzte er sich mit seinen Geschichtswissenschaftlern und Philosophen, sowie einigen Funktionären der verschiedenen Sekten zusammen und erschuf eine einheitliche christliche Lehre, so wie wir sie heute kennen. Einiges ist in die "heilige Schrift" eingegangen, vieles nicht. Er erhob diesen neuen Kult in einen priveligierten Status konvertierte aus kalkulierten Gründen in denselben. Eine neue Religion war entstanden. Mit Hilfe der Christen und mit den neuen (Religions)Gesetzen gelang es ihm, das Reich zu stabilisieren. So wurde "Konstantin der Große" geboren. Macht und Ruhm waren ihm sicher. Das ganze Gebilde ist eine künstliche Konstruktion, es wurde lediglich ein Mythos von Wundern, Erscheinungen und Mysterien um die Legende Jesus aufgebaut. Alles das gab es schon tausende Jahre früher, es war nur abgekupfert und in ein neues Gewand gekleidet. Man stelle sich in dem Zusammenhang einmal die Frage, wofür ein allmächtiger und allwissender Gott seinen armen Menschensohn auf die Erde schicken musste, damit dieser die Menschen durch sein qualvolles Leiden erlöst. In seiner Allmächtigkeit hätte es nur seines Wortes bedurft, um den Menschen ihre Sünden zu verzeihen. Oder ist dieser Gott womöglich noch einer höheren Instanz für seine Geschöpfe zur Rechenschaft verpflichtet? Fragen über Fragen... Die meisten Menschen, die heute einer bestimmten Religion angehören, tun dies aus traditionellen Gründen und vielen von ihnen fehlt es an Bildung und Wissen um geschichtliche Fakten, natürlich nicht allen. Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit der Abwesenheit von Alternativen und fehlendem Selbstbewusstsein. Es ist lediglich das blinde Klammern an einen irrationalen Glauben, der keinen oder nur wenig Raum für eigene Gedanken lässt. Ein prima Instrument für ausgeübte Gedankenkontrolle. Zitat:
Eine durchaus mögliche reale Erfahrung, mehr nicht. Zitat:
Es ist eine Flucht in eine nicht reale Welt und damit völlig sinnlos. Hoffnung bleibt immer was es ist: Hoffnung. Hoffnung kann nie etwas ändern. Solange jemand hofft, befindet er sich in einem irrealen Zustand. Es mag eine Weile helfen, aber nur als Übergangslösung und um neue Kraft für selbst zu erarbeitende Veränderungen zu schöpfen. Hoffnung kann nur eine Richtungshilfe sein, niemals aber der Weg selbst. Liebe zu geben und zu leben, Mitleid zu haben, sich im anderen erkennen zu können ist der einzige selbstlose Grundpfeiler aller Ethik und Moral, aus der alle Gesetze gemacht werden könnten. Zitat:
Und diese Bemühungen äußern sich in Intrigen, Zwang, Mord, Kriegen, Verbrennungen, Hände abhacken, Steinigungen, Unterdrückung usw. usf. Diese Liste kann man endlos fortführen. Das ist abscheulich, widerwärtig und unmenschlich. Entgegen jeder Natur, entgegen jeder gepredigten (Nächsten)Liebe und Seelenheil, die so zu einem scheinheiligen Bild verkommen. Zitat:
Die Ehe war oft genug, zu allen Zeiten, ein Mittel zum Zweck, auch heute noch. Und die Religionen stehen für Unterdrückung und einen großen Teil von Not und Elend auf diesem Planeten. Wer hat während der Zeit der Sklaverei Millionen Menschen aus ihren Siedlungsgebieten in Afrika und anderen Regionen verschleppt, um sie zu Opfern materieller Habgier zu machen? Christen Wer betreibt in dieser Welt seit vielen Jahrhunderten Kolonialpolitik? Wer besetzte andere Länder und plünderte ihre Ressourcen aus, zerstörte ihre Fähigkeiten, entfremdete die Menschen ihrer Sprachen und Kulturen und zerstörte die Identität von Nationen? Christen Wer errichtete und unterstützte jahrzehntelang Militärdiktaturen und totalitäre Regime, die Völker in Asien, Afrika und Lateinamerika unterdrückten? Christen Die Wirtschaft welcher Staaten ist auf das Führen von Kriegen und den Verkauf von Waffen aufgebaut? Die der Christen usw... Soviel zur Religion unserer westlichen Tradition: Keine Tugend, sondern der Spiegel der wahren Teufelei. Die Religion im heutigen Sinne beschreibt sich in ihren Abgründen selbst, nur dehalb existiert sie. Zitat:
Zitat:
Es gibt keinen Der Glaube, es gibt nur Gläubige und die stehen sich tatsächlich selbst im Weg. Zitat:
Und sie kann zum Gedicht gehören. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
"Gott" ist der am meisten missbräuchlich verwendete Begriff in der Geschichte der Menschheit. Gott ist irrational. Wer will etwas davon wissen, was berechtigt mich dazu, von einem höheren individuellen Wesen auszugehen, was alles steuert? Also wären wir wieder beim Glauben. Welcher Gott ist es denn in diesem Fall? Und vor allem, was ist das, "Gott"? Zitat:
Zitat:
Sie sind verwoben in deren Märchen, Legenden, Mythen, Wundern und Offenbarungen. Ist das die reale Welt? Oder existiert diese Welt nur in den Köpfen der einzelnen Individuen? Als Hirngespinste? Zitat:
Und genau darum gibt es Kriege und andere Greueltaten im Namen von Religion und Gott. Genau das wollte ich aussagen. Zitat:
Denn diese ganzen Dinge manifestieren sich wo? Genau, in der Religion. Zitat:
Deswegen laufe ich barfuß. Zitat:
Zitat:
Mancher Blick ist dabei weit und frei und mancher eingeschränkt bis blind. Das Letztere nennt man dann gläubig. So oder so, eine Wahrheit gibt es nicht. Jede Wahrheit hat zu ihrer Zeit seine Gültigkeit. Und um eine allgemeine Wahrheit erfahren zu können, müsste man schon um alle vergangenen und künftigen wissen. Das kann nur der liebe Gott. Freilich nur in den Hirnen der Menschen. Liebe Grüße Bis bald Falderwald PS: Jetzt weiß ich immer noch nicht, warum eine Hymne an die Liebe nicht mit Religionskritik zu vereinbaren ist. . . .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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