![]() |
![]() |
#1 |
Neuer Eiland-Dichter
Registriert seit: 06.05.2012
Beiträge: 2
|
![]()
Schneematsch
Niemand mag ihn. Er kommt, wenn es taut Wenn die Sonne küsst das kalte Weiß Schneematsch, der Anblick ist vertraut Winterliches Weiß konvertiert zu grauem Scheiß Ein zarter Hauch von Frühlingsduft Schmeichelt der verschnupften Nase Schnee schmilzt an der warmen Luft Da drüben hoppelt ein Hase Jäh von Gefühlen übermannt Eile ich sogleich zu Dir Der Weg ist weit, doch gut bekannt Sehnsucht setzt sich fest in mir Ich renne zu Dir mit offener Jacke Rasch um die Ecke, da macht es „flatsch“ Was war das? Liegt hier etwa Kacke? Nein, das ist Quatsch. Ich stehe im Matsch Nass sind die teuren Schuh Und mein linkes Bein Latenter Ekel stört die Ruh Ich fange an zu schreien Feucht sind auch die Socken Ich spüre Wasser, dreckig und kalt Mulmig wird mir, ich komm ins Stocken Konzentration! Ich mache Halt Der Weg von meinem Blick tangiert Zeigt sich in schwarz, grau und braun Gestern war er weiß, ich bin irritiert Schneematsch ist unschön anzuschaun Ich will zu Dir. Voran! Voran! Der Dreck im Schuh wird ignoriert Schnellen Schrittes wie ein Orkan Vom Gedanken Deiner assistiert Kreuzung, Ampel, ich bleibe stehen Ein Hund pisst in den matschigen Schnee Und ich kann mir ne Kippe drehen Doch plötzlich kommt ein LKW Er gleitet durch die Pfütze dahin Das Wasser spritzt exorbitant Ich bin voll Dreck und Urin Nassen Tabak in meiner Hand Mit den Nerven am Ende Aufgebracht und voller Wut Hab dreckige Hände Doch ich fasse den Mut Kehrt machen ist keine Option Dein Antlitz lodert in meinem Hirn Drum sprinte ich zu Dir schon Mir rinnt der Matsch von der Stirn Ein sumpfiges Geräusch folgt jedem Schritt In den Schuhen mehr Wasser als Fuß Körperlich fertig, durchnässt und nicht fit Den Geist erfüllst Du, der Rest meiner ist Muß Noch durch den Park, gleich bin ich da Ich seh schon Dein Haus am Horizont Kann Dich schon spüren, Du bist so nah Hetzend, rasend rutsch ich aus, sehr gekonnt Voll Schmerz und Dreck lieg ich im Morast Einzelne Grashalme Dein Lächeln imitierend Spenden neue Kraft für die letzte Hast Ich raffe mich auf, ächzend und frierend Mit letzter Kraft dulde ich die Strapaze Trotze den Widrigkeiten voller Hohn Eine heiße Dusche und weiche Matratze Sowie ein Kuss von Dir, das sei mein Lohn Ausgezehrt von der langen Reise falle ich nieder Vor deiner Tür, klingele zweimal mit letzter Kraft Vorfreude macht sich breit, gleich seh ich Dich wieder Ich habe die Natur besiegt, ich hab‘s geschafft Nichts passiert. Machtlos sitz ich auf den Stufen Du machst nicht auf, das kann nicht sein Keine Reaktion auf mein Flehen und Rufen Ausgelaugt vor Erschöpfung schlafe ich ein Ich öffne die Augen und erschrecke Ich sehe mich um, doch glaube es kaum Du schlummerst bei mir unter der Decke Wir haben Sommer, es war alles ein Traum für E. Geändert von tomcotronic (06.05.2012 um 20:46 Uhr) |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|