23.05.2012, 22:35 | #1 |
Galapapa
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Schwüle
Die Sonne will im Abendrot versinken,
noch klebt am Dämmerlicht der schwüle Tag, kein Lüftchen, das im Blattwerk spielen mag, aus dem die Holderblütendolden blinken. Die Luft liegt lauernd schwer im Frühlingsgarten, ein leises Grollen droht von Ferne her, der Amsel Abendlied erklingt nicht mehr und mit der Dunkelheit fällt banges Warten. Dann plötzlich neigt die Hecke sich nach Westen, die Gräser wogen wie von Geisterhand, es quellen Berge in der Wolkenwand, vom grellen Blitz erleuchtet zu Grotesken. Die ersten schweren Wassertropfen fallen auf trockenes und hitzewelkes Laub, es riecht nach Regenwurm und nassem Staub, dem grellen Blitz folgt dröhnend Donnerschallen. Aus Bäumen trieft der Labsal Prophezeiung, schon ist das Donnerrollen wieder schwach, mir ist, lausch ich dem Wetterleuchten nach, als hörte ich ein Seufzen der Befreiung. Geändert von Galapapa (26.05.2012 um 08:10 Uhr) |
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