16.06.2012, 15:28 | #1 |
TENEBRAE
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Ein Sterben im Grünen
Der Alternde sitzt stumm in seinem Garten,
als atme er sich still durch seinen Tag. Auf nichts und alles scheint er so zu warten, wie Kiesel, glattgeschliffen von der Zeit, in deren Fluss von je sein Dauern lag; aus dem ein Augenblick ihn nun befreit. Ein Mittag liegt wie Fieber auf den Feldern, beinahe greifbar in der lichten Luft. Ein zarter Hauch rinnt aus den hohen Wäldern, erinnert ihn an Harz und trocken Reiser und schattenkühlen Glockenblumenduft. Die Welt um ihn wird langsam immer leiser. Er wächst in alles Grün und diese Stille, wie Kinder wachsen in den Lauf der Welt, als wäre so zu lauschen all sein Wille, und alle Sehnsucht ihm gestillt darin, und der Moment, der für ihn innehält, des Lebens Höhepunkt und wahrer Sinn.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (17.06.2012 um 00:48 Uhr) |
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