24.09.2012, 18:16 | #1 |
TENEBRAE
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Herbstabend
Ein Dunst entrückt die Ferne meinem Schauen,
verblasste Hügel in verstaubtem Licht, vergangen beinah schon - und wieder nicht, teils noch im Dunkelgrünen, teils im Blauen. Entschärft sind alle Ränder und Konturen im Rauch von Ofenfeuern, und dem Hang entsickern Schattenzungen, werden lang und dunkeln auf den Wegen unsre Spuren. Der Abend fällt wie Frösteln in die Matten, noch hellt ein letzter, hohler Sonnenschein, doch wärmt er nicht mehr unser nacktes Sein, das wir im Sommer frech entkleidet hatten. Wir kehren ein und schließen unsre Türen, die Tage werden kurz wie das Gemüt, und erst, wenn alles draußen wieder blüht, gehn wir die Welt und unser Leben spüren.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (06.05.2018 um 22:07 Uhr) |
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