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24.12.2012, 02:04 | #1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.912
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Weihnachtsbegegnung mit einem Spinner
I.
Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzählte, ich sei nicht aus dieser Welt? Dass der Kerl spinnt, würden Sie behaupten, da würden Sie jede Wette eingehen. Nun, Wetten sind da, um gespielt zu werden und ich nehme sie an. Jetzt müssen wir uns noch über die Einlage einigen, wie es ein solcher Vertrag vorsieht und da Sie von Ihrem Standpunkt so fest überzeugt sind, können Sie, um Ihre Neugier zu befriedigen, mit bestem Gewissen einen hohen Einsatz riskieren. Doch ich will Ihnen nicht verschweigen, dass ich mir aus materiellen Dingen nichts mache, sie haben für mich keinen Wert, auch wird mein diesbezüglicher Einsatz nicht dieser Art sein. Ach, Sie wollen wissen, was ich zu bieten habe? Ich weiß ja nicht, ob es Ihr Interesse erregen könnte. Aber ich besitze soviel davon, daß ich bei entsprechendem Gegenwert bereit bin, etwas davon abzugeben: Ich biete Ihnen Zeit - Lebenszeit! Interessiert? Was, Sie haben nichts Entsprechendes als Wetteinsatz zu bieten? Ich bitte Sie, denken Sie noch einmal nach, es ist eine persönliche Wette zwischen Ihnen und mir. Was haben Sie schon zu verlieren? Und ich erhöhe meinen Einsatz noch, indem ich Ihnen diese Zeit von dem Moment an gewähre, in dem unsere Wette zum Abschluss gelangt. Was ich dafür haben will? Soviel kann ich Ihnen sagen, es wird Sie keinen Cent kosten. Ich verlange als Wetteinsatz nicht mehr als Ihr Bewusstsein. Halten Sie diese Wette? Aber ich warne Sie ausdrücklich, wenn Sie in diese Wette nicht einschlagen möchten, vor dem Weiterlesen dieser Geschichte, denn wenn Sie dies doch tun, dann seien Sie sich bewusst darüber, einen verbindlichen Vertrag mit mir eingegangen zu sein, auf dessen Einhaltung ich bestehen muss. Hier ist die letzte Warnung! II. Sie haben sich also dafür entschieden, weiter zu machen. Topp, die Wette gilt! Wie Sie sehen, habe ich mein Versprechen eingelöst, Sie können diese Geschichte noch lesen, denn Sie haben Lebenszeit erhalten. Genießen Sie sie, denn Zeit hat die Gewohnheit wie Wasser zwischen den Händen zu verrinnen. Und nun liegt es an mir, Beweise für meine eingangs getätigte Behauptung vorzulegen. Aber wollen Sie das wirklich? Es gibt nämlich nur einen einzigen Weg, um zu beweisen, dass ich nicht aus dieser Welt komme. Dafür müsste ich aber Ihr Bewusstsein aus dieser Welt heraus mit mir nehmen, nur so wäre Ihnen diese Erfahrung zu vermitteln. Aber ich mache Ihnen einen unverbindlichen Vorschlag: Ich gewähre Ihnen noch eine unbestimmte Lebenszeit und besuche Sie eines Tages wieder, der noch zu benennen ist, um meinen Beweis anzutreten. Solange dürfen Sie mich einen Spinner nennen. Und weil heute der 24. Dezember ist, sollen Sie noch ein schönes Weihnachtsfest erleben dürfen. Es sei denn, ich überlege es mir noch einmal anders. . . . .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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