31.03.2013, 09:55 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Der alte Schulweg
Wieder geh nach manchem Jahr
ich den Weg zu jenem Orte, da ich Kind und Schüler war, und mir fehlen schier die Worte! Ach, wie vieles ist vergangen, ist versunken mit der Zeit, da wir hier ins Leben drangen, voller Zukunft und bereit. Alles ist so fremd geworden, will mir scheinen, wie verrufen, und ein kalter Wind von Norden geht mit mir die alten Stufen. Manche großen Bäume fehlen, jedes Haus sieht anders aus. Was auch immer sie erzählen, mir wird kein Erkennen draus. Anders wirken nun die Gärten, und so vieles ist verschwunden. Meines alten Pfads Gefährten hab ich nimmermehr gefunden. Zwar die Straße folgt noch immer ihrer sanften Beuge hier, doch aus meines Herzens Zimmer fällt kein Licht auf ihr Revier. Nichts, was für mich Wärme hätte, scheint mich hier noch zu begleiten, keine alte Silhouette aus den wohlvertrauten Zeiten. Seufzend geh ich meiner Wege, wie aus aller Welt entfernt, und die Wünsche, die ich hege, haben die Lektion gelernt: Nur in uns noch leben Lieder, die wir fröhlich einst gesungen. Nichts bringt jene Tage wieder, und die Echos sind verklungen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Alte Mauern | Chavali | Denkerklause | 4 | 06.05.2010 16:56 |
Die alte Uhr | Chavali | Beschreibungen | 4 | 06.03.2009 13:24 |
Alte Sünden | Falderwald | Persönliches Gedichte-Archiv | 96 | 18.02.2009 02:24 |