09.04.2013, 12:30 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Die ehrliche Viertelstunde
Der Mond ist in wolkene Laken versunken,
vom Ende der Nacht kündet vage das Licht am Grunde des Himmels gerade noch nicht. Die Wälder, sie liegen in Dunkel ertrunken, die Erde verschweigt sich und wagt kein Gesicht. Das sind sie, die ehrlichen fünfzehn Minuten, gerade bevor sich das Zifferblatt neigt nach neuem Erhellen, das gnadenlos steigt. Der Augenblick lässt deine Seele verbluten in jede Erinnerung, die er dir zeigt. Die Schatten von Schatten verlöschen allmählich, und Schwärze entsickert in wachsenden Grund. Mich schaudert vor meiner Gedanken Befund: Geprüft an der Wahrheit versagten sie schmählich und scheuen die Brücke zum eigenen Mund.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.04.2013 um 16:16 Uhr) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|