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Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Drei Seelenlieder – Sonett Triptychon
I. Aufruf und Begütigung Als Gegensprech* setzt du dein Lied auf eine Karte: Du spielst sie, gehst dabei das volle Risiko, Wenn du verlörst, wär es das schlimmste Waterloo, Das sich mit Hiroshima** und Pearl Harbour paarte. Du singst und sprichst und lallst und bleibst inkognito, Dein Formenreichtum sprengt das Genre wie die Sparte. Man könnte beinah meinen, dass man dessen harrte, Dass einer für das Gute brannte lichterloh: Doch deine Worte waren Stille, fassten Seelen Am tiefsten Punkt, dort wo sie in sich tragend ruhen. Du figurierst das Hoffen, gehst in großen Schuhen. Die Tritte wühlen auf, als sie vom Tanz erzählen. Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten, Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten. * Das Wort „Gegensprech“ stammt aus Gerhard Falkner Gegensprechstadt - ground zero -Gedicht und CD Kookbooks Verlag, Idstein 2005, ISBN 9783937445144 ** Betonung von Hiroshima: http://de.wiktionary.org/wiki/Hiroshima, also Hiroshima oder Hiroshima II. Gesang für Trauernde Ein Raunen wird die Felder und die Wälder füllen, Ein Lauschen, das die Nachricht in sich nachempfindet, Wenn es Gedankenströme, gleiches Denken findet, Und in der Stille ist es lauter als ein Brüllen. Du schaffst, dass Böses einen Augenblick erblindet, Dass alle Schwäche Stärke wird. Du lehrst das Fühlen Und störst die auf, die schweigen, um sie aufzuwühlen: Bis auch die größte Angst versiegt und dann verschwindet. Du möchtest heilen, und die Heiler sind‘s, die wissen, Dass es die Seelen sind, die Sterbende vermissen, Die lernen müssen, ihre Trauer zu vernarben. Dein Schweigen, so beredt, hat Mauern eingerissen, Den Schmerzensreichen ist es weiches Ruhekissen. Denn selig sind, die vorher leben und verstarben. III. Generationenlied ans Leben Du singst und sprichst als Widerpart die großen Lieder, Die reinigen und ölen, klammern und vernähen. Auch wenn die Schnitter in die Menschenreihen mähen, Gibt es Geburt, und alle Freuden kommen wieder. Die Verse sollen das Verständnis in sie säen, Dass Leben formt die Endloskette aller Glieder, Dass jeden Sommer blüht die Rose und der Flieder, Wenn sie die Augen öffneten und wirklich sähen. Du würdest dich als Friedenskrieger siegreich schlagen! Beginne mit den Antworten, vergiss die Fragen, Die man sich stellt, wenn Sinn und Glaube sind verloren. Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten, Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten. Die Liebe wird im Lied als Heilung neu geboren.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (21.01.2014 um 12:26 Uhr) Grund: verschiedene verbesserungen |
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