08.05.2014, 18:48 | #1 |
Schüttelgreis
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Lebenslied in Schüttelstanzen
Bei der Lektüre der überaus lesenswerten Goethe-Biografie von Rüdiger Safranski ist mir das Motto Goethes begegnet, das er dem zweiten Teil seines autobiografischen Werks »Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit« vorangestellt hat:
"Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter die Fülle". Angeregt von Goethes Spruch habe ich einen (geschüttelten) Rückblick auf das eigene Leben gewagt und dabei die von Goethe selbst beschriebenen Sehweisen, einerseits resignativ, andererseits lebensbejahend, aufgegriffen: Der Resignative: Ich hab mein Lied nicht immer rein gesungen und lange Zeit mit Schein und Sein gerungen. Ich hab gelebt und dabei schwer gestritten, zu viel gestrebt und dabei schwer gelitten. Und zeigt denn das Leben dem Alten sich fein? Es stellen doch immer mehr Falten sich ein! Pries je ein Einzger die Falten-Idylle? Was bleibt denn im Leben den Alten? Die Fülle? Der Lebensbejahende: Ich hab mein Lied nicht immer rein gesungen und lange Zeit mit Schein und Sein gerungen. Ich hab gelebt und dabei schwer gestritten, zu viel gestrebt und dabei schwer gelitten. Doch zeigt nun das Leben im Alter sich fein: Es stellen die herrlichsten Falter sich ein! Auf blumiger Wiese in Falteridylle genieße ich fröhlich im Alter - die Fülle. |
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