10.08.2014, 12:10 | #1 |
TENEBRAE
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Lebensmüde
Der Tag ist schön. Des Himmels klare Tiefe
umrahmt der Wälder Grün mit lichtem Blau. Ich wüsste kaum zu sagen, wo genau die Traurigkeit mir winkt, als ob sie riefe. Und doch, sie ist mein ständiger Begleiter, ein Umhang wie aus Regenkühl und Nacht, der alles gleich und sonder Freude macht, als winkte mich das Leben einfach weiter. Der Tag ist schön. Die Kinder spielen Fangen und Schmetterlinge tanzen übers Gras. Die ganze Welt wirft Lust und Übermaß um frohe Blicke und erhitzte Wangen. Mich ruft nichts mehr in dieses bunte Treiben, ich bin der Spiele und der Spieler satt. Wohl dem, der keine Lebensfreude hat, dem keine Freunde oder Träume bleiben. Er ruht in sich, kein regelloses Fühlen befördert einen Trieb, der ihn verletzt. Kein Überschwang, der seine Seele hetzt, und nicht Begehrlichkeit, darin zu wühlen. Es wäre gut, behielte mich das Schweigen allein in seinem Hort aus leerer Zeit und winkte nicht all diese Traurigkeit mir täglich zu aus jedem Bilderreigen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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