![]() |
![]() |
#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
|
![]()
1 )Intro
Hoch im schneebedeckten Norden, wo die strammen Winde wehn, wo an Küsten in den Fjorden wir bizarre Lichter sehn, wo die Sterne klarer funkeln in der kargen Winternacht, haben Menschen in dem Dunkeln dennoch sich ein Heim gemacht. Trotzen allen Widernissen - Kampf dem Wind und Kampf dem Meer! - durch Erfahrung und auch Wissen. Wird das Leben manchmal schwer, trösten doch die Sommertage, da das Licht nicht enden will, wo zum Jubel wird die Klage in der Landschaft, die so still sich in alles fügt mit Muße! Zeit, sie schrieb sich in den Stein. Nordlandsommer winkt zum Gruße, starr Gewordnes zu befrein. 2)Am Geirangerfjord Berge ragen aus den Wassern, schleiergrau von Dunst umgeben, während Wolken sie in blassern Lichterspielen zart umschweben, stumm geronnen stockt die Zeit. Möwen segeln über Wellen, Boote kämpfen durch die Gischt, Hunde hört man fernher bellen, Klang, der irgendwo verlischt - Dämmerlicht macht sich dort breit. Leises Raunen aus den Schatten, trollverwunschnes Spuken droht. Geisterhaftes Tagermatten ohne Glanz und Abendrot, hingehaucht in Ewigkeit. 3) Trollstigen In Strömen stürzt aus ewgem Eise die Wasserflut in graue Tiefen, da brodelt es, faucht wild im Kreise von Hängen, die vor Nässe triefen. Es keucht und donnert durch die Spalten des Steins, als lehrte es ihn gar, den Atem furchtsam anzuhalten! Das Wasser macht ihn offenbar. So kann den Felsen niederringen ein Tropfen, der sich formt zur Flut. Oh Mensch, wie kann es dir gelingen, ganz eins zu sein? Es stünde gut um dich und deine engen Kreise, wärst einig du wie Wassers Kraft! So aber stürzt du, laut wie leise – und mit dir Mut und Meisterschaft. 4) Landschaft bei Molde Du stilles Tal, in deinem sanftem Lichte umschmeichelst du den Fels, den alten Stein, der sich bekleidet hat mit grüner Fichte und schlanken Birken, lässt ihn festlich sein. Du ruhst in dir, die milden Winde säuseln durch Wipfel, die der Sturm nur selten zaust. Die Wolken spiegeln sich im Wellenkräuseln des Fjords, in den du allzeit lächelnd schaust. Türkisblau sprühen Bäche von den Hängen, von fernen Gletschern eisig angehaucht, die sich gleich Monstern durch die Schluchten zwängen, ins Licht, das nie zu enden scheint, getaucht. Du stilles Tal, mit deinem grünen Schmiegen umkleidest du den schroffen, kalten Stein, als wolltest du ihn zärtlich formen, wiegen: Er möge gütig zu den Menschen sein! PS: Ein herzliches Dankeschön an meinem Dichterkollegen Erich Kykal, der mit hilfreichen Vorschlägen den gesamten Zyklus "Nordland" redigiert und begleitet hat. Für Neugierige: http://www.gedichte-eiland.de/album.php?albumid=35
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (06.09.2014 um 09:35 Uhr) |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|