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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

 
 
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Alt 21.08.2014, 10:53   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Nordland XIII-XVI

13) Mitternacht auf See

Inseln tauchen auf im Wasser,
wolln bizarre Bilder malen,
Sonne formt die Schatten krasser:
Seid Willkommen, Vesteralen!

Mitternacht im goldnen Glanze
hat den Schlaf ins Nichts vertrieben,
schaukelt nicht das Boot zum Tanze,
uns, die wir an Deck verblieben?

Landschaft wie aus Utopien
lässt die Seele nur noch staunen.
Möwen längs des Schiffes ziehen,
schneebedeckte Grate raunen.

Fern und nah scheint fremd, verschoben.
Tag und Nacht wird umbenannt.
Wo ist unten, wo ist oben?
Nord und Süd wird neu erkannt.

Niemals war mir je so eigen,
nirgends war mir je so bang!
Nordland, was willst du mir zeigen -
Ende oder Neuanfang?


14) Morgen bei Herstad/Vesteralen

Grate tragen weiße Hüte,
schroffe Felsen furcht der Wind,
Steinbrech steht in voller Blüte,
Gletschermilch zu Tale rinnt.

Möwen schaukeln in den Wellen
leicht wie Boote hin und her,
Schiffssirenen grüßend gellen,
frische Luft weht übers Meer.

Wo die Menschen Netze legen,
sind die Fische auf der Hut.
Angler hocken auf den Stegen.
Sonne glänzt im Übermut!

Unbeschwertheit lässt sie spüren:
Alles Leben kommt ans Licht!
Doch sie mag uns irreführen:
Schattenseiten sieht sie nicht.


15) Vormittags bei Finsness

Silbrig glänzend fällt die Sonne
in den morgenhellen Sund.
Finsness schmiegt sich an die Hügel,
graubraun-weiß gestreifte Zinken
rahmen es im Hintergrund,

so als wollten Zebraherden
dürstend hier zur Tränke gehn.
Da der Tag doch erst im Werden,
drängt es sie, das Licht zu kosten:
Wie sie voll Erwartung stehn!

Kraftvoll eint ein Brückenbogen
viele Ufer, hier und da –
dunkle Wolken sind verflogen,
haben sich ins Land verzogen
und Erfüllung scheint so nah!


16) Landschaft nach Tromsö/ Langsund

Die Wälder sind noch frühlingsgrün,
es blühen bunt die Weiden.
Nicht lange erst vom Schnee befreit
rauscht jeder Bergbach Heiterkeit.
Der Sommer nützt bescheiden

die kurze Zeit des vollen Lichts.
Das Leben muss sich eilen:
Es drängt mit Macht zur Fülle hin,
und jede Stunde sucht Gewinn -
sie duldet kein Verweilen.

Geschäftig sind die Menschen auch
auf allen ihren Wegen.
Da wird die Nacht zum Tag gemacht,
die Sonne scheint zur Mitternacht
und spendet reichlich Segen.


PS: Ein herzliches Dankeschön an meinem Dichterkollegen Erich Kykal, der mit hilfreichen Vorschlägen den gesamten Zyklus "Nordland" redigiert und begleitet hat.


Für Neugierige: http://www.gedichte-eiland.de/album.php?albumid=35
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (06.09.2014 um 10:35 Uhr)
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