Alte Hände

[vedena]

Alte Hände streun‘ mir täglich
Zucker in den Morgentee,
und sie winken meinen Kindern,
„schönen Tag noch und adieu“.

Alte Hände rühren Pudding,
putzen Fenster, wischen Staub,
ordnen Akten, schleppen Taschen,
jäten Unkraut, kehren Laub.

Alte Hände halten andre -
meist zum Trost, doch auch beim Tanz,
flochten ungezählte Zöpfe,
und auch einen Totenkranz.

Alte Hände streifen abends
durch das Dickicht meiner Haare,
auf der Suche nach den fernen
Stunden vieler schöner Jahre.

Diese Hände waren einmal
weich und glatt, fast eine Zier,
heute sind sie alt und faltig,
aber sie gehören mir.