15.01.2015, 18:58 | #11 | |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Moin Nachteule,
über die vielen Stäbe habe ich mich doch gar nicht beschwert, ganz im Gegenteil, die habe ich ganz freiwillig so verwendet. Genauso war es mit den Daumenschrauben. Die gehörten zur Grundidee des Textes dazu. Ich habe diesen jetzt noch einmal mit ein wenig Zeitabstand gelesen und finde, dass sowohl grammatisch, wie auch von der Stringenz her, eigentlich nichts daran zu bemängeln ist, mit Ausnahme vielleicht der Banalität des eigentlichen Themas. Inversionen finde ich auch keine wirklichen, deshalb frage ich jetzt mal, woran du festmachst, dass der Text auf dich so gezwungen wirkt? Mit der ein oder anderen Formulierung bin ich auch noch nicht so ganz glücklich, aber solange ich nix Besseres habe, bleibt es erst mal so. Mit den Zäsuren hatte ich angenommen, dass diese eben auch mit metrischen Mitteln herbeigeführt werden können. Wenn die Aufgabenstellung lautet, zwei Halbverse mit jeweils zwei Hebungen zu einem Stabreimvers zu vereinigen, komme ich an Metrik nicht vorbei, wenn ich um 2 x 2 Hebungen herum arbeiten muss, weil folgendes gilt: Zitat:
Und an ein einheitliches metrisches Schema habe ich mich ja nun wirklich nicht gehalten. Oder siehst du das anders? Als Wilhelm Müller - am Morgen erwachte, xXxXx - xXxxXx Das ist ein Wechsel vom Jambus in den Amphibrachys. bemerkte er Wanzen - munter walten. xXxxXx - XxXx Amphibrachys - Trochäus Willi hasste - die hässlichen Wichte, XxXx - xXxxXx Trochäus - Amphibrachys die in Ritzen und Fugen - rasend flüchten, xxXxxXx - XxXx Anapäst - Trochäus wenn Licht ihr finsteres Leben erfasst. xX - xXxxXxxX Das ist allerdings wirklich dumm gelaufen, weil hier die metrische Zäsur tatsächlich schon nach der ersten Silbe stattfindet, deshalb: Einspruch stattgegeben. Den Drittelaufwand für die Pointe musst man so sehen: Die letzte Zeile der dritten Strophe leitet diese eigentlich nur ein. Das fordert den Leser direkt zum Weiterlesen auf. Er kam nicht weit! Wieso? Das will ich jetzt wissen... Und danach behandelt ein Viertel des Gesamtvolumens die eigentliche "Po-Ente". Das sind ja nun wirklich Peanuts... Mir scheint, wir sind mit einer völlig unterschiedlichen Erwartungshaltung an diese Aufgabe herangegangen. Das mag vielleicht auch der Grund dafür sein, warum uns unsere beiden Texte gegenseitig nicht so richtig erreichen wollten. Aber das macht ja auch nichts, denn die Hauptsache ist meines Erachtens der Spaß an der Sache als solche. Und auch wenn ich anfänglich gemurrt habe, hat es dann letztendlich doch Spaß gemacht, denn einer solchen Herausforderung muss man sich auch einmal stellen. Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und die damit verbundene Kritik... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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