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Alt 11.11.2015, 22:33   #21
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Moin Jungs

Nettes Geplänkel, aber irgendwie am Text vorbei, weil hier ja gar nicht die Flüchtlinge oder das Dublin-Abkommen thematisiert sind.

Diese ganze Krise ist ja noch viel komplexer und dass es keine einfachen, schnellen und leichten Lösungen gibt, ist mir durchaus bewusst.
Aber mir wird auch tagtäglich bewusster, dass unsere Regierung momentan einfach keinen Plan hat, wie sie den sich überschlagenden Ereignissen nun entgegenzutreten gedenkt.

Sie treffen sich dienstags ohne Ergebnis, sie treffen sich donnerstags und fassen halbgare Beschlüsse und montags erfährt man, dass das Innenministerium einen anderen Weg beschreitet, bzw. schon seit Wochen beschritten hat, ohne dass es bekannt und mit den anderen abgesprochen war.
Die Kanzlerin stellt sich hinter ihren Innenminister und macht dabei fast eine Rolle rückwärts.
Die CSU droht mit einer Verfassungsklage gegen die eigene Regierung.
Die SPD, allen voran Sigmar Gabriel, muss das Gesicht bewahren und ein eigenes Profil beweisen.
Die AfD käme bei einer Wahl inzwischen auf 10 % und das Rechnen um künftige Mehrheiten beginnt.
(Herr Gabriel befindet sich gar schon im Wahlkampf.)

Da sitzen 80 % unserer politischen Elite in der Regierung und sind handlungsunfähig.
Die maßgeblichen Köpfe muss niemand mehr diskreditieren, das stellen sie Tag für Tag selbst unter Beweis.

Die Stimmung im Lande kippt, es rumort und brodelt gewaltig, und sogar engagierte, freiwillige Helfer resignieren, verzweifeln und geben auf.
Selbst in den Medien ist schon von einem Staatsversagen die Rede und es wird gefragt, ob die Bürger eines demokratischen Landes Merkel wie einst dem Kaiser folgen müssen.
Einfache und vernünftige Menschen machen sich Sorgen, trauen sich aber aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung nicht, sich öffentlich zu äußern und es geschieht nichts, es gibt kein Zeichen, nicht einmal einen Hoffnungsschimmer.

Und jetzt möchte ich dich, lieber wolo fragen, wieso es falsch ist, von den Staatsführern Antworten zu verlangen?
Ich verstehe deine Skepsis bezüglich deiner Aufzählung bestimmter Minderheiten, aber die Politikerkaste hat meines Erachtens darin nichts verloren.
Das ist ein Beruf und Politiker müssen ihren Job machen.
Man muss als Bürger einer parlamentarischen Demokratie auch nicht mit allem einverstanden sein, wenn Entscheidungen getroffen werden.

Aber wenn eben keine Entscheidungen mehr getroffen werden (können), dann müssen sich diejenigen auch fragen lassen, ob sie ihrem Job und der damit verbundenen Verantwortung für inzwischen wohl 83 Millionen Menschen noch gerecht werden können.

Ich habe mich nicht für diese Arbeit beworben. Aber auch ich muss in meinem Job zeitweilig Verantwortung für (ein paar) Menschen übernehmen und wenn ich falsche oder keine Entscheidungen treffe, dann sind die daraus folgenden Konsequenzen wohl abzusehen.
Und wenn ich merke, dass ich das nicht mehr schaffe, dann sollte ich mir das auch eingestehen und selbst die Konsequenzen ziehen, bevor Schlimmeres geschieht.

Ich finde es einfach nur noch peinlich, was hier abläuft und mit einem Satz hat Hans es meines Erachtens genau auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Zitat von Hans
Ein Deutschland mit einer zunehmenden Radikalisierung kann niemand wollen aber es scheint, dass die „Politik“ dies billigend in Kauf nimmt.
Und wenn wir eine Demokratie in diesem Sinne behalten möchten, dann kann die Aufforderung an alle Parteien und Politiker nur heißen:

Positioniert euch neu und eindeutig und stellt euch dem Votum des Volkes!

Das wäre besser als dieser elende Hickhack in der letzten Zeit und das "Rumgeeiere" um alle Probleme.

Denn dieser Regierungsauftrag wurde ihnen ganz bestimmt nicht erteilt.

Das zumindest ist meine Meinung.


Liebe Grüße

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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