22.11.2015, 13:22 | #1 |
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Lyrikabend, wie erlabend!
Ein Hauch schwebt von des Dichters scheuen Lippen
hinaus, hinan ans grosse Ohr der Welt, wo tief ergriffne Menschen davon nippen, die dieses Hauches Macht wie Moos befällt. Sie schlüpfen willig in die Moderfeuchte des tief im tiefsten Grund gebornen Worts, befürchten, dass ein Räuspern schon verscheuchte des Dichters Flüstern in ein Andernorts. Die Dichterflamme gleicht dem Kirchenlichte, das heimlich flackert in des Steins Gewölb, erdrückt schier von des Sinnes Schwergewichte erstirbt sie in des Dichters Munde selb. Das Wort, es ringt um Wörter, reiht die Laute geheimnisvoll, fast tonlos aneinand. Wie wär da wer, der sich zu sagen traute, dass in dem tiefen Grund sich nichts befand? Man lässt die Seele baumeln, spreizt die Beine und flüstert andächtig ein „Wunderbar!“. Man spürt den Hauch von Hölderlin und Heine, kauft rasch ein Buch und wechselt an die Bar. Geändert von wolo von thurland (07.01.2016 um 15:45 Uhr) Grund: Tipps von Lailany |
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