10.12.2015, 11:14 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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HOCHZEIT
HOCHZEIT
Ein Gartenzwerg zur Mitternacht ist nicht mehr gern allein. Hat seiner Liebsten Nachricht ’bracht, will sie nun heute frei’n. Nur zu dieser tiefen Stunde legt der Fluch sich nieder und erweckt in dunkler Runde seine Gilde wieder. Mit den Blumen in der Hand, Mützlein auf, er flieht, drückt sich feste an die Wand, dass ihn keiner sieht. Schnell hat er den Weg genommen, durchquert den langen Garten. In der Ferne schon verschwommen sieht er SIE dort warten. Alle Freunde sind erschienen, rote Zipfel überall, wolln den Hochzeitsleuten dienen, Sterne funkeln wie Kristall. Und die Trauung wird vollzogen unterm großen Himmelszelt. Niemals wird er mehr nach oben auf die Fensterbank gestellt. Morgens sieht man jemand schauen, fragend, wo das Männlein sei, kaum den eignen Augen trauen, denn ein Zettel liegt dabei. „Hab heut Nacht im Mondenschein meine Braut genommen. Werde nie mehr bei dir sein - mein Herz hat neu begonnen!“ So lebt er nun mit Frau und Kind im Wald, der ihm gehöret, wo einst sie hergekommen sind und niemand sie mehr störet. ©ravenna
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