11.12.2015, 08:26 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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THANIA
THANIA
Ägypten, altes Land am Nil, geeinigt vor fünftausend Jahrn, trägt Geschichte in sich viel, hat große Hochkultur erfahrn. Stell’ dir einen Tempel vor, Stelen säumen seinen Gang, riesig hoch mit einem Tor und Figurn als Blickefang. Eine Prozession durchschreitet betend dieses Heiligtum: Menesis wird vorbereitet, soll als Priester Großes tun. Innen in der großen Halle Tempeltänzerinnen stehn, für Thania eine Falle, darf den Liebsten nie mehr sehn. Keiner ihrer Talismane, die sie einst von ihm bekam, konnte helfen in der Lage, als man ihr die Freiheit nahm. Nun sieht sie ihn endlich wieder, als er zum Altare geht, alle knien reihum nieder, doch Thania vor ihm steht. Und sein Blick trifft ihre Augen kalt wie felsiges Gestein, scheinen sie fast auszulaugen - das darf nie der Liebste sein! Seine Gesten sie verwirren, als er sie zur Seite drängt und er lässt sich nicht beirren - fast, als wenn ihn Nacht umfängt. Fest das Ankh in ihrer Hand stürzt sie hinterher zu ihm, hält sich fest an dem Gewand, will ihn einfach mit sich ziehn. In dem Augenblicke dann dreht er sich zu ihr herum, zieht sie fest an sich heran, doch sein Mund bleibt weiter stumm. Nur wer ihm am nächsten stand, hatte seine Tat entdeckt. Blut verfärbt nun sein Gewand, wo der Dolch im Leib ihr steckt. Habgier, Macht und feiger Hass stehn an seiner Seite nun, dass die Liebe er vergaß und nichts andres konnte tun. Ägypten, was hast du gesehn in jahrtausend altem Sein? Wie viel Dinge sind geschehn, sind Geschichten nur ein Schein?! ©ravenna
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