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Alt 02.02.2016, 10:37   #11
juli
Gast
 
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Hallo eKy,

Ich sehe, du warst wieder kreativ, und es warten schöne Bilder und Sonette auf mich.


Die Brücke (Egon Schiele, 1913)


Das Bild, zeigt in erdtonfarben eine Holzbrücke, die über eine Fluß führt. Rechts auf dem Fluß ist ein Schiff zu erkennen, das farblich mit einem etwas kraftigeren Rot oder Oker ins Auge fällt. Der blaue Schuppen auf der anderen Seite des Ufers, zieht auch magisch an. Das Bild strahlt Ruhe und Wärme aus, es zeigt das Verbindende.

Dein Sonett, ist ein melancholisches Werk. Du fragst wohin die Brücke wohl führt, und wer die Brücke wohl gebaut hat, und zeigst die Befreiung eines Menschen auf, der sein Schicksal, daß aus Stillstand besteht hinter sich läßt. Besonders berührend fand ich diese Passagen:

Ach, Brücke, führe mich aus diesen Landen,
die jede Lebensfreude nur betrüben,
als wäre kein Erlebnis mehr vorhanden

als nur der Trott durch eine weite Leere,
ein stumpfes Grau, das hüben wie auch drüben
die Sinne quält mit seiner stillen Schwere.


Sehr gerne gelesen, weil es so auswegslos erscheint.

Beides zusammen, gibt einen neuen Blickwinkel, und läßt mein Denken auch in andere Richtungen schweifen.



Winter (Jose Clemente Orozco, 1932)


Das Bild, zeigt ältere Männer, die einen langen Mantel anhaben, auch tragen sie Hüte, sie gucken auf die Erde, oder gehen. Das Bild ist in Grautönen gemalt. Es erinnert mich an den Film "MOMO", ich weiß nicht, ob du ihn gesehen hast. Dort sind es solche grauen Männer, die Zigarretten rauchend, die Zeit stehlen. Ich glaube ich bin naiv.


Das Sonett, ja richtig! Das sind die grauen Männer, Wirtschaftsbosse, Mafiagehirne, Hausverwalter, Bankenbosse und wie sie alle heißen! Du läßt vor meinen Augen einen kleinen Film laufen, in der die Männer befragt werden: von welcher Art ihr Frosten sei. Ich bin begeistert. Das Sonett gefällt mir, weil es hinterfragt, und der Schluß ist auf meiner Welle. Die Männer haben eine Menge an Herzlichkeit verloren.

Ist es das Wetter, sind es kalte Herzen?
Je nun, es bleibt doch letztlich einerlei -
sie frieren einsam wie gelöschte Kerzen.


Beides zusammen, ist eine Überraschung, weil das Bild so trist ist, und man gar nicht hingucken möchte, und das Sonett die Szene hinterfragt. Das Ergebnis läßt mich zustimmend nicken. Und ich werde mir das Bild und das Sonett nochmals anschauen. Klasse!


Auch dieses Mal wurde ich belohnt. Ich dachte zunächst "huch", war sind das denn für Bilder? Aber deine Worte dazu und die Poesie läßt mich gerne daran teilnehmen....

Liebe Grüße aus dem verregneten und stürmischen Schleswig - Holstein sy


Geändert von juli (02.02.2016 um 11:50 Uhr)
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