24.02.2016, 14:11
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#1
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Gast
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Tage
Montag
Die Sonne steht noch tief, der Morgen wirkt verschlafen,
und lange Schatten ziehen Glück und Zuversicht
auf eine Seite, wo sich Katz und Mäuse trafen,
in miefgefüllte Zimmer, Müll und Flackerlicht.
Dienstag
Wie trügerisch ist diese Stille unter Linden,
wenn heimatlos ein Häufchen Menschlichkeit hier irrt
und sich vom Alkohol zerfressne Mägen winden,
die Augenblicke Konsumierender verwirrt.
Mittwoch
Der Nieselregen kriecht mit Fäule durch die Dächer,
die Sonne scheint halt nicht für jeden, nur zum Hohn
sind vollgefüllte Bäuche, Liebe und Gemächer,
und festgezurrtes Sinnen ist der Lebenslohn.
Donnerstag
Ein Wandern zwischen Plastikflaschen und den Bäumen,
Erlebtes stellt sich in den Fragen: Wie und Wann,
dem Weiterschreiten mit verrückten Lebensträumen
und die Gesellschaft ächtet, schreit nach einem Bann.
Freitag
Die Stare fliegen zwitschernd, ziehen ihre Kreise,
und alle Tage sind wie Schnee im blauen Meer,
es ist ein Wanderleben ohne eine Reise,
ein die nächste Nacht Verbringen auf dem nackten Teer.
Samstag
Die rauen Stimmen schmeicheln, wollen nicht mehr denken,
wenn Zwei sich finden, nur für diese Sternennacht,
und schwarz verklären die Gedanken sich beim Schenken,
die Straße fegt die Liebenden mit aller Macht,
Sonntag
und Leidenschaft in Gräben, die wie Gräber aussehn,
verletzte Rosen stechen, Liebe wird zu Blut,
doch keiner weiß, wie Überlebenskämpfe ausgehn -
am Ende bleibt die kalte Bank und nicht mal Wut.
Geändert von juli (02.03.2016 um 13:43 Uhr)
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