Das Rös(s)lein

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Das Rös(s)lein

Der Bauer spannt sein Röslein an
weil er nicht Trecker fahren kann.
Der Gaul ist neulich erst verreckt,
weshalb ihn teils der Kompost deckt.

Ein andrer Teil, man kann's erraten,
der mundete als Sauerbraten.
Das Röslein nun, des Bauern Frau,
zieht brav den Pflug beim Ackerbau.

Der Fahrtwind bläht die Kittelschürze,
der Bauer riecht vertraute Würze,
bestaunt der frischen Schollen Glanz
und Rösleins breiten Pferdeschwanz.

Dann an der nächsten Furchenwende,
fällt auf: der wippt am falschen Ende!
Den Pferdeschwanz trugs Röslein nur
am Hinterkopf mit Gummischnur.

Doch deckt er hier statt rosa Nacken
die Mitte zweier Hinterbacken.
Nun dämmert mit dem Abendlichte
dem Bauern die Erkenntnisdichte.

Er hat, als Röslein lag berauscht
vorm Pferdestall, sie glatt vertauscht.
War selber schließlich stark betrunken,
seither in Amnesie versunken!

Warum dem Pferd die Schürzen passen,
sei Takt und Pietät gelassen.
So auch beim Thema Sauerbraten,
Kompost,Messer oder Spaten.

Es scharrt das Pferdchen mit den Hufen:
Wohlan, mein Röslein hat gerufen!
Der Bauer seufzt im Abendschimmer,
der Pferdeschwanz wippt so wie immer!