ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
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Entschwundene Rache
Der Donner grollt, ein Reiter kämpft sich durch
den dunklen Wald, bis er das alte Schloss erspäht,
wo ein Jahrzehnt zuvor das Blut des Bruders floss.
Sein Pferd, es scheut und bleibt gezügelt stehn.
Die Blitze zucken grell und kalter Regen fällt,
als er gelangt an seines schlimmsten Feindes Tor,
und wie er zögernd noch sinniert davor,
sieht er im Geiste schon den Tod bestellt.
Sein schwarzes Ross, es schnaubt und schüttelt sich.
Er wird sich rächen um der Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der einst den Bruder ruchlos niederstach,
vernichten ihn und seine Rache stillen.
Den Rappen bringt zur Ruh der Reitersmann.
Er schlägt den goldnen Löwen an das Holz,
erhebt sein edles Antlitz vor dem Tore stolz,
er wird nun endlich brechen diesen Bann.
Das schwere Tor ihm zögerlich geöffnet ward,
die Flügel weiten sich nur einen Spalt:
Ein Fräulein hold und zart mit einer Kerze harrt,
erblassend bricht in ihm der Wille zur Gewalt.
"Mein Herr, was ist des Einlasses Begehr?"
Dem kühnen Ritter bleibt das Herz fast stehn.
"Wo ist der Herr des Hauses, bitte sehr?"
Vermocht er doch das Kind nicht anzusehn.
"Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
"Verzeiht mein ungeschicktes Vorwärtsgehn,
vergebt mir meines Kommens Absicht untertänig."
Das Kind , ein Weibe fast und traumhaft schön.
"Der Bruderrache wegen kam ich her,
durch deines Vaters Schwert mein Bruder starb,
nun fällts mir angesichts des Todes schwer."
Das schwarze Ross sie tänzelnd nun umwarb.
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm.
Sein Geist, geschlagen, um nur eines fleht:
Das schöne Mädchen würde seine Königin.
Doch ganz unmöglich scheint ihm dieser Wunsch,
die sanfte Tochter eines Mörders zu liebkosen.
Doch wird er des einen Tages wiederkommen,
das Herz bereit, mit Körben flammend roter Rosen:
Er spürt im Innern schon die Liebe tosen.
(Änderungen nach Lailanys Vorschlägen)
URTEXT
Der Donner grollt, ein Reiter kämpft sich durch
den dunklen Wald, bis er das alte Schloss erspäht,
wo ein Jahrzehnt zuvor das Blut des Bruders floss.
Sein Pferd, es scheut und bleibt gezügelt stehn.
Die Blitze zucken grell und kalter Regen fällt,
als er gelangt an seines schlimmsten Feindes Tor,
und wie er zögernd noch sinniert davor,
sieht er im Geiste schon den Tod bestellt.
Sein schwarzes Ross, es schnaubt und schüttelt sich.
Er wird sich rächen um der Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der einst den Bruder zornig niederstach,
vernichten ihn und seine Rache stillen.
Den Rappen bringt zur Ruh der Reitersmann.
Er schlägt den goldnen Löwen an das Holz,
erhebt sein edles Haupt wie vor dem Tore stolz,
er wird nun endlich brechen diesen Bann.
Das schwere Tor ihm zögerlich geöffnet ward,
die Flügel dehnten sich nur einen Spalt:
Ein Fräulein hold und zart mit einer Kerze harrt,
erblassend brach in ihm der Wille zur Gewalt.
"Mein Herr, was ist des Einlasses Begehr?"
Dem kühnen Ritter blieb das Herz fast stehn.
"Wo ist der Herr des Hauses, bitte sehr?"
Vermocht er doch das Kind nicht anzusehn.
"Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
"Verzeiht mein ungeschicktes Vorwärtsgehn,
vergebt mir meines Kommens Absicht untertänig."
Das Kind , ein Weibe fast und traumhaft schön.
"Der Bruderrache wegen kam ich her,
durch deines Vaters Schwert mein Bruder starb,
nun fällts mir angesichts des Todes schwer."
Das schwarze Ross sie tänzelnd nun umwarb.
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm.
Sein Geist geschlagen und nur eines fleht:
Das schöne Mädchen würde seine Königin.
Doch ganz unmöglich scheint ihm dieser Wunsch,
die sanfte Tochter eines Mörders zu liebkosen.
Doch wird er des einen Tages wiederkommen,
das Herz bereit, mit Körben flammend roter Rosen.
Und er spürt im Innern schon die Liebe tosen.
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (24.05.2016 um 19:00 Uhr)
Grund: neue Vorschläge zur Änderung
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