03.10.2016, 21:11 | #1 |
TENEBRAE
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Weltkrieg
Sie waren Helden, als sie losmarschierten,
voll jungem Wagemut und eitlen Grillen! Verloren alle, die nicht desertierten - und keine Macht wird ihr Verbluten stillen. Kein Büschel Gras um blasse Baumruinen, entlaubt, entrindet in der Wut der Waffen, und schlammgefüllte Trichter voller Minen: verheerte Mäuler, die wie Wunden klaffen. In winterkalten Gräben friert das Raunen geduckter Mienen zu geschwärzten Flocken und sickert in die Seelen, die kein Staunen, kein Hoffen wagen, wo sie bebend hocken. Die nackte Erde liegt gequält darnieder, im Zorn zerbrochen und erstarrt in Schmerzen. Verloren klingen nun die Heldenlieder: verstörte Echos in zerfetzten Herzen. Verwunderlich: in grauen Regenschlieren ein Fleckchen himmlisch irrealer Bläue! Im Angesicht des Augenblicks verlieren die Augen ihren Stahl und spiegeln Reue ...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (12.07.2017 um 19:48 Uhr) |
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