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Abends am Strand Sinnliches und Erotisches |
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22.12.2016, 19:03 | #1 |
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Beiträge: 531
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Menage a quatre - Phan*tas*ma*go*rie
Feiert, schöne Satansbräute,
eine ausgelassne Fete, trinkt den Saft der Reben heute und vergesst nicht die Gebete! Betet laut Gott Phallus an, dass er euch zu Willen sei, standhaft stehe seinen Mann, Glück bedeute für euch Drei. Ihr seid hungrig, süße Hexlein, wollt den ganzen Kerl verspeisen, eine schielt schon auf das Brustbein, eine will das Bauchfleisch preisen. Kaum gedacht und schon gelungen ists der Dritten aus dem Bund: Hat sich auf den Kerl geschwungen, löst der Schleife Knoten und wirft ihr Kleid mitsamt dem Mieder weg und löst geschwind der Schuhe Senkel, hebt ihr Becken auf und nieder, zitternd bebt ihr nackter Schenkel. Nur kein Neid, ihr graziösen Schwestern, seht, er hat noch mehr zu bieten, füttert eure feuchten Mösen mit den Früchten aus dem Süden. Die Zucchini in der Rechten, seine Linke hält mit Mühe die Banane, das sind wahrlich keine schlechten Surrogate und ich ahne, richtig angewendet schaffen sie Freude in den heilgen Hallen, nehmt sie rasch zur Hand und nie wird ein Klagelied erschallen. Dreifach tönen Wollustschreie, ahnt ihr, wie das Opfer leidet? Es empfing der Hexlein Weihe, nackt und völlig unbekleidet. Ohne sich auch nur zu regen, dank der Damen Emsigkeit senkte sich der Götter Segen heut auf ihn für alle Zeit. In dem Garderobenspiegel hab ich gestern mich gesehn: Meine Täler, meine Hügel - Heinzi fand sie wunderschön. Auf dem hübschen Venusberge sah man seine Augen ruhn, aus dem schlafestrunknen Zwerge ward ein Riese, mir zum Ruhm. Unsre Kur mit Tropenrüben, fünf davon hat er geschafft, schaffte nicht nur Manneskraft, seht, aus wenig weißlich trüben Tröpfchen wurde süß und klar, Nektar für die Hexenschar. Schwestern, fliegt von euren Sitzen, wenn der Saft im Glase kreist, lasst den Schaum zum Himmel spritzen, diesen Schluck nie von euch weist. Keine will das Opfer schonen, Lippen schwellen an von Küssen, knirschend brechen die Melonen, Tüll und Seide wird zerrissen, Hände zittern, Brüste beben, weiter geht der Hexentanz, kaum erschlafft des Böckleins Schwanz, bringt ein Küsschen neues Leben, Wollust schreddert alle Schranken, Hände streicheln, Zünglein ranken sich ums Haupt des Priapus, Felsen splittern, Berge wanken und nach einem letzten Kuss läutets Zwölf und dann ist Schluss. Jetzt beginnt die Geisterstunde, süßer Schlaf in Engelsarmen, mit dem wund geküssten Munde fleht das Opfer um Erbarmen, doch zu einer letzten Runde fordern ihn die drei mit leisen, aber sehr bestimmten Worten auf: Komm, du Süßer, Stärke zu beweisen, starte nun den letzten Lauf! Wem gehören diese Füße, wem der weiche, warme Mund, welches Brüstchen ist so rund, welches Möschen schmeckt so süße, wer hat so geschickte Hände, wer becirct mich ohne Ende, welche macht mich grad verrückt, welche fummelt so geschickt, wie hat wer womit geschafft was den Phallus nicht erschlafft? Woher nehm ich nur die Kraft, Dreier Damen Wünsche zu erfüllen, ihren Lebensdurst zu stillen? Menage a quatre, Traum der Lüste, sechsmal Arme, Beine, Brüste, plus der eignen erogenen Zonen, Feigen, Trauben, Honig und Melonen, außerdem drei Venusmuscheln, glaubt mir - dann ist Schluss mit Kuscheln, harte Arbeit steht dann an, bricht dem stärksten Mann nach drei Stunden das Genick, aber: Welch ein göttliches Ge....schick! Geändert von Felix (04.05.2017 um 16:21 Uhr) |
03.05.2017, 08:34 | #2 |
Kiwifrüchtchen
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Beiträge: 945
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O la la lieber Felix,
da hast du ihm ja einen gewaltigen Brocken auf den Teller gelegt und wie sich dem Leser erschließt, sofern man es für bare Münze nehmen darf, war dein Lyrich sogar imstande, ihn zu schlucken! Nau servas sog I do nua! Ich hab zwar immer schon vermutet, dass das der Stoff ist, aus dem die Männerträume sind... aber nun haben wirs hier Schwarz auf Weiß. Und zwar in einer gelungenen und humorigen Ballade. Schönes Kopfkino, fürwahr! Als Leserin weiß ich es sehr zu schätzen, dass du, obwohl du hart am Wind segelst, dennoch nirgendwo ins Derbe, Abstoßende abgeglitten bist. Und so tänzelst du ebenso keck wie auch selbstbewusst und geschickt auf einem sehr dünnen Seil über dem Abgrund. Fein gebosselt. Ein paar Erdnüsse möchte ich dir aufzeigen: "trinkt den Saft aus Reben heute..." Das geht gar nicht, lieber Heinz, denn aus den Reben lässt sich kein trinkbarer Saft gewinnen. Warum es dennoch Rebensaft heisst, ist mir zwar auch nicht klar, aber wer bin ich, derlei zu hinterfragen. Dennoch wäre es hier angebrachter "trinkt den Saft der Reben heute" zu schreiben. Finde ich. S 1 letzte Zeile: Ich meine, Drei müsste groß geschrieben werden, da hauptwörtlich gebraucht. Ganz sicher bin ich mir da aber nicht. S 3 Z 2: Dritten gehört groß. Sicher. S 3 Z 6: Diese Zeile ist langatmig. Und das liegt nicht daran, dass sie silbenanzahlmäßig nicht mit den anderen konform geht. Ich vermute, es ist die Anhäufung der vielen Einsilber in einer doch recht langen Zeile. Das Wort "löset" klingt mir an dieser Stelle auch zu antiquarisch. Was hältst du von: Wirft ihr Kleid mitsamt dem Mieder von sich, löst der Schuhe Senkel... Ich betone von, somit ist es auch gut im Takt. Der Dame kann es hier ja gar nicht schnell genug gehen, die Hastigkeit bringst du sehr gut rüber und mein Vorschlag passt sich dem Eiltempo ebenfalls an. Die Verkürzung der Zeile würde ein übriges tun. Selbe Strophe, letzte Z: zitternd S 6: das Komma nach "Emsigkeit" muss weg. S 8 letzte Z: Bei deiner sonstigen Wortgewandtheit doch eher unbeholfen formuliert. S 10 letzte Z: Zwölf gehört hier, glaub ich zumindest, groß. S 11 Z 3: mit dem ganz zerbissnen Munde Stößt auch sauer auf, weil es ungelenk formuliert ist, woran das "ganz" schuld ist. Und das Bild, das sich mir zu einem ganz zerbissnen Mund aufdrängt, ist mir irgendwie... hm.. sie soll ichs ausdrücken, einen Tick zu bizarr. Hier verdränge ich nur mit großer Mühe den Gedanken an diese Dingser, die man Hunden zum Zerkauen gibt, sinds getrocknete Ohren von Schwein oder Rind? So ein abgelutscht zerküfelt ominöses Dings schwebt mir vor und das ist eben doch dann, wie schon gesagt, ein klein bissl zuviel, wobei ich durchaus nicht von der Hand weisen will, dass es auch ausschließlich an mir und meinen zeitweilig etwas krausen Gedankengängen liegen mag. Vllt äußern sich noch andere Leser dazu. Tja, das wars. Ein feines, äußerst unterhaltsames Werk! Gern gelesen und mich damit beschäftigt. HG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (03.05.2017 um 13:54 Uhr) |
04.05.2017, 16:34 | #3 |
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Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Liebe Lailany,
zuerst einmal: Herzlichen Dank für Deine Mühe! Ich hoffe, bei meiner Berichtigung alles bedacht zu haben. "Nau servas sog I do nua" - als Fremdsprachenunkundiger kann ich diesen Satz nicht übersetzen und bitte um Hilfe. Männerträume? Sicher, aber nur Träume, Phantastereien nicht erlebter Realität unerfahrener Minnesänger. Der Verfasser schweigt. Die "humorige Ballade" schlürfe ich gern ein. Was mich besonders freut, ist, dass Du bemerkst, ich sei nicht ins Derbe, Abstoßende abgeglitten. Derartige Texte sind bestimmt ein Tanz auf dünnem Seil und ich habe mir tatsächlich Mühe gegeben, nicht ins Pornografische abzudriften. Vielen Dank für Dein abschließendes Lob! Liebe Grüße, Felix Geändert von Felix (04.05.2017 um 22:08 Uhr) |
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