09.01.2018, 19:25 | #1 |
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Apollo, hilf!
Gefeiert haben wir, gegessen und getrunken,
es ging uns gut, und auf den Flügeln froher Lieder besuchten wir die Länder unsrer Phantasien - an deine Brust, Erato, sind wir gern gesunken; ach, kommt zurück, ihr goldnen Zeiten, kehrt doch wieder! Beschenk uns, Muse, reich mit Charme, Verstand, Esprit. Was wird uns von elenden Schändern der Sprache serviert? Sie zählen die Silben und machtvoll erzwingen sie Reime, der Versfuß geht flöten, der Rhythmus gerät aus dem Leime - erstaunlich ist's schon, was manch kränkelndes Hirn so gebiert. Wer wagt es, Erato, in klägliche Lumpen dich, Göttin, zu kleiden, mit tumben Geschwafel so vielen die Lust am Gedicht zu verleiden? Spott und Hohn, Kritik, verstecktes oder lautes Lachen stören Dilletanten nicht - sie werden weitermachen; täglich tropft ihr Gift, verdirbt die beste Götterspeise. Gott Apoll, was tun? Wir flehn zu dir! Und er spricht weise: Hütet euch bei Tag und Nacht vor schlechtem Schmaus und Trank! Lasst sie selbst die wurmzerfressnen, faulen Früchte pflücken. Dauerhaft wirds keinem dieser Stümper wirklich glücken, Katzengold für echtes zu verkaufen - Gott sei Dank! |
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