26.02.2018, 13:48 | #21 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
|
https://www.duden.de/rechtschreibung/ausruhen
Ich lasse den Link mal hier und gehe wieder in Deckung |
26.02.2018, 15:56 | #22 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Ich gebe klein bei!
|
26.02.2018, 16:46 | #23 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
|
Wieso denn? Der Link macht deine Formulierung doch noch besser!
“Der Mann ruht die Beine aus.“ Kein Posessivpronomen. Natürlich weiß man irgendwie doch, dass er seine Beine ausruht. Wenn der Wind also das LW ausruht, dann ist das LW doch einfach ein Teil des Winds, also etwas, das zu ihm gehört. Ich finde es immer noch passend Gruß, Laie |
26.02.2018, 17:52 | #24 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi EVG, Laie!
Ich habe nicht geschrieben: Falsch, weil selbstreflexiv, so könnte man glauben, das Falsche sei das Selbstreflexive. Ich habe gesagt: Es ist falsch, weil "ausruhen" nur selbstreflexiv verwendbar ist, für dich oder Teile von dir. So ist Laie's "Er ruht seine Beine aus" durchaus korrekt, da die Beine ja TEIL VON diesem "er" sind. "ausruhen", "erholen" und ein paar andere Begriffe können nicht aktiv auf Einflüsse von außen angewendet werden (Das bedeutet, ein "mich" oder "sich", das sich nur auf den Sprecher beziehen kann, sollte immer dabei sein können). Du kannst sagen: "Ich ruhe mich die nächste Stunde aus!", aber NICHT: "Die nächste Stunde ruht mich aus!". Laie kann das toll finden, so lang er will, es ist und bleibt dennoch falscher Sprachgebrauch. Und woher ich das weiß: Gelernt habe ich diese Regeln nie, aber ich lese extrem viel und bin seit 20 Jahren literarisch tätig, ich bin mit den Werken der Klassiker aufgewachsen, mit alten Sagen und Märchen, die man verfasste, als Sprachhabung noch etwas galt. Ich habe einfach ein sensibles Gespür für was geht und was nicht. Das machen Erfahrungsschatz und Sprachdurchdringung, die ich mittlerweile mein Eigen nenne. Ich sage jedenfalls nichts, wenn ich mir nicht selbst zu fast 100% sicher bin, dass es so ist, wie ich sage. Sprache ist ein sehr exaktes, sehr sensibles Instrument. Ich weiß dieses Skalpell zu führen, da bin ich mir sicher, und ich weiß auch, worauf dieses Selbstvertrauen gründet. Das ist keine Selbstschmeichelei, sondern Fakt. Wenn du mir da nicht vertrauen kannst, lass es eben. Ich bin darob nicht böse oder "angepisst", wie man es heutzutage so stilvoll formuliert. Es hängt auch davon ab, was für ein Dichter du sein willst. Wenn du sagst, ich schreibe auch "modern", wo alles möglich ist, weil einem in der modernen Lyrik alles frei steht, wie immer man es haben möchte - dann ist es okay. Da ist so ein schräger Sprachgebrauch sogar probates lyrisches Stilmittel, wirkt neu, interessant und fesselnd. Ich konstatiere meine Ansicht nur für die "althergebrachte" Sprachhabung, die Sprache bis Rilke und Hesse, VOR diesen ganzen unsäglichen "künstlerischen Experimenten" der Moderne, die für mich eher auf Vergewaltigung, Entwürdigung oder Vermüllung der Sprache hinauslaufen! LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (26.02.2018 um 18:04 Uhr) |
26.02.2018, 18:15 | #25 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hi Erich,
ich verstehe schon! Aber auch Rilke schrieb nicht immer Gutes! Ausschnitt: Ich möchte werden wie die ganz Geheimen "Erst wenn, wie hingefällt(?) von lichten Lanzen," Da stellen sich mir die Lanzen auf. vlg EV PS: ich möchte nicht modern schreiben, nur meinen eigenen Weg finden. Nach meinem aufsummierten viermonatigen Dichterdasein, dürstet es mich langsam danach. |
26.02.2018, 18:41 | #26 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi EVG!
Aber es ist sprachlich korrekt! Etwas/jemanden "fällen" oder "hinfällen" (heute noch verwendet für: einen Baum "fällen" = zu Fall bringen) steht auch in der Bedeutung von Niederschlagen/-werfen, Erschlagen, Töten, Hinschlachten. Ist bloß sozusagen die lyrischere Variante für diesen Begriff. Er schreibt also, er sei wie "niedergeworfen", wie "erschlagen" von lichten Lanzen. Ich finde das durchaus sprachlich edel formuliert. Dachtest du etwa, es hätte etwas mit "gefällt" als Form von "gefallen" zu tun, wie in: "Das gefällt mir gut!"? LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
26.02.2018, 19:01 | #27 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Na ne! Verstanden habe ich das schon; ganz so lichte leergebrettert bin ich auch nicht. (glaube ich jedenfalls )
Der Wortklang ist nur mies, ich hätte mich wohl für "hingewellt" entschieden, wegen Lichtwellen und so! Aber immerhin konnte ich gut vom Thema ablenken! Danke für den Austausch Erich! vlg EV |
02.03.2018, 10:38 | #28 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Das ist ein ungewöhnliches und zauberhaftes Werk, lieber EV,mit ungewöhnlichen, oxymoronartigen Bildverknüpfungen. Respekt
Sehr gern gelesen von Koko |
02.03.2018, 21:19 | #29 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hallo koko :-)
Vielen Dank fürs Lesen und belobigen! Freut mich, dass es Dir gefällt! vlg EV |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|