Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Bei Vollmond

Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 18.02.2018, 18:55   #1
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Sterne

In meiner Kammer sitzt die Dunkelheit,
kein glühendes Gestirn will mich erleuchten.
Ein letztes Licht erfriert vor Einsamkeit
und nur die Kälte schwitzt sich durch die feuchten,
vom Glanz gelösten, blassen Fenster.

Und ihr, die lange totgeschwiegen seid:
vermählt euch mit unendlichem Versprechen.
Wie weit und hell erstrahlt mir euer Kleid
im leeren Raum unsäglicher Gebrechen,
ersinn ich kein Warum und kein Wohin.

Und wie mich tiefer eure Bahnen führen:
verstreue ich in ewigem Entfernten
die Tränen, die aus meiner Seele rühren,
und weiß, vor Jahren konnte ich sie ernten:
die Sterne, die mir heut erloschen sind.

Geändert von Eisenvorhang (18.02.2018 um 23:40 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2018, 22:11   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Lieber EV,

ich betätige mich hier wieder mal als Schatzgräber

Ein schönes Gedicht!
Unkommentiert war es bis jetzt, nun hab ich dir mein Gefallen ausgedrückt.


Sehr gern gelesen und mich in vielem wiedererkannt.

LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2018, 23:38   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Wahrlich geniale Satzführung. Sowas kenne ich sonst nur aus der Feder eines Kalckreuth.
Mehr bedarf es meiner Worte eigentlich nicht.

Du wirst immer besser.

Im Allgemeinen betrachtet würde ich sagen, die deutsche Sprachkunst erlebt nach einem Jahrhundert wieder ein nennenswertes Stadium an Kreativität und Eigenheit, die es nur betonen läßt. Laie, Kykal, Falderwald, Eisenvorhang, Syranie, Fridolin,Felix, Plotzn, Chavalie und und und.....
um nur einige Qualitäten zu nennen, eine Vollständigkeit vermag ich mir nicht anzumaßen.

Du gibst in der Zukunft wahrscheinlich noch einiges an Raum zum Staunen.

Respekt.

Du hast mir etwas von einem natürlichem Dichter. Der schreibt wie es ihm kam und war. Die Reime gab der dazugehöriger Zufall einer innehaltenden Melodie.

Gut nun von mir.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2018, 10:11   #4
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Chavali,

da hast du recht. Die Sterne sind wahre Schätze!
Selbst in dunkelsten Stunden sind die Sterne das Letzte, das uns zu erreichen vermag! Danke fürs Hochkramen.

Hallo Terrapin,

vielen vielen Dank für das wirklich große Kompliment!
Vor allem zu hören, dass ich besser werde, motiviert mich sehr.
Ich bleibe am Ball!

In meinen Augen ist die Sprache der Schlüssel zur Welt - wir verleihen noch so kleinen Dingen durch Sprache Ausdruck.

Zu schade, dass die Poesie zu sterben scheint.
Wir können das Dichten am Leben erhalten.

Sei bedankt!

:-))

vlg

EV

PS: bin ein paar Tage fern der Tastatur!
  Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2018, 11:29   #5
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Laie
 
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
Standard

Hi EV,

ich glaube, es gibt kaum ein größeres Lob von Terrapin als ein Vergleich mit Kalckreuth.
Und so einem Lob kann man sich guten Gewissens anschließen! Du vermagst beneidenswert gute Gedichte zu schreiben

Mach weiter so!

Gruß,
Laie
Laie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2018, 18:39   #6
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hi Laie,

in der Tat stärkt das Lob ungemein... Mir fällt es schwer adäquat darauf zu reagieren.

Ich hätte nie gedacht, dass ich es soweit schaffe.

Allein sowieso nicht, weswegen ich euch allen danke.

Vlg Ev
  Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2018, 22:52   #7
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Da hat Chavali wirklich einen großartigen Schatz gehoben! Glückwunsch, EV! Ein wahres Meisterlied! Der Klang ist so organisch, dass sich die Waisenzeilen ganz dezent in das Gefüge einschmiegen, erst die allerletzte Zeile gibt sich durch den Endungswechsel etwas deutlicher zu erkennen - sehr passend angesichts des besungenen Verlusts. Wenn Du das völlig absichtsvoll so komponiert hast, wirst Du mir langsam unheimlich...
  Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2018, 18:42   #8
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Dinge, die ich liebe lerne ich schnell.
War schon immer so. Bin gern Staatsfeind #1

Aber unheimlich will ich keinem sein.

Danke für dein großes Lob!



Blume Blume Blume
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Leuchtende Sterne DerKleinePrinz* Werkverzeichnis der Autor(inn)en 0 27.02.2009 04:59


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:19 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg