30.08.2019, 00:25 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lilie
Lilie
Nun trägt sie wieder ihr Engelsgesicht, ein wenig nur sind die Haare zerzaust, mit Unschuldsmiene, als könnte sie kein Wässerlein trüben, als wäre nicht heut Nacht ein Sturm durchs Haus gebraust. Mir zittern noch Herz und Knie.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
30.08.2019, 12:16 | #2 | |
TENEBRAE
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Zitat:
Hi Thomas! xXxXxxXxxX xXxxXxXxxX xXxXxxXxX xXxxXxxXxX xXxXxXxX xXxxXxX Also, aus dieser Metrik werd ich nicht schlau! Da sind so viele Rempler und Brüche drin, da kommt gar kein Takt auf! Keine einzige Zeile gleicht der anderen, jede folgt einem anderen Rhythmus - wie soll das ein harmomisches Ganzes ergeben? Auch "frei" gelesen kommt da nicht wirklich ein lyrisches Gefühl bei mir auf. Das wirklich einzige, was alle Verse metrisch gemeinsam haben, sind der unbetonte Auftakt und die männliche Kadenz. Da helfen die Reime auch nichts mehr ... Du wirst dir sicher etwas dabei gedacht haben, das so zu schreiben, indes, ich kann es ohne deine Hilfe nicht nachvollziehen ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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30.08.2019, 14:34 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
es sind wohl Vierheber mit unregelmäßiger Füllung, man nennt das "Knittelvers", der Urfaust und große Teile des Faust sind darin geschrieben, wie mir gerade einfällt, auch die Predigt in Wallensteins Lager. Ich habe mir aber keine großen Gedanken über die Sinnhaftigkeit der Form gemacht. Liebe Grüße Thomas
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30.08.2019, 17:36 | #4 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Knittelverse, soso. Kannte ich nicht. Aber "Knittel" ist wohl ein älterer Ausdruck für Knüppel, also im Sinn von grob, derb, brutal ... - Nomen est omen! LG, eKy
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30.08.2019, 18:34 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
es ist eine recht alte Form. "Knittel" hieß im Frühneuhochdeutschen "Reim". Liebe Grüße Thomas
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30.08.2019, 19:32 | #6 |
TENEBRAE
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Ich werde dennoch wohl nie mit dieser Form warm werden - wie gesagt, zu uneben, zu sprachmelodisch wie taktlich zerworfen.
Das soll keine Kritik an dir als Autor sein - es bezieht sich nur auf die Form an sich. LG, eKy
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31.08.2019, 00:18 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
ich habe das überhaupt nicht als Kritik aufgefasst. Klar ist es nicht dein Geschmack. Aber ich finde es eigentlich ganz ok. Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Liebe Grüße Thomas
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31.08.2019, 00:19 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
ich habe das überhaupt nicht als Kritik aufgefasst. Klar ist es nicht dein Geschmack. Aber ich finde es eigentlich ganz ok. Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Liebe Grüße Thomas
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