29.09.2019, 22:37 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Erklärung
Erklärung
Bisweilen bin ich fassungslos, ich denke vor mich hin und frage mich dann, ob ich bloß alleine gaga bin. Bisweilen frage ich mich dann, wieso die Welt seither noch immer funktionieren kann. Es fällt mir wirklich schwer das zu begreifen, denn es geht seit langem nichts mehr recht wie's soll, und keine Sau versteht warum. Und das ist schlecht! Das macht mir Angst! Ich möchte weg aus der kaputten Welt, aus all dem Sumpf, aus all dem Dreck und all dem Kampf ums Geld. Ich sei, stell ich mir manchmal vor, im Paradies zuhaus, ein Cherub steht am Himmelstor und wirft die andern raus. Erste Version Bisweilen bin ich fassungslos, wenn ich so denke, vor mich hin. Ich frage mich dann, ob ich bloß alleine ziemlich gaga bin. Bisweilen frage ich mich dann, wieso das faule Ding seither noch immer funktionieren kann. Es fällt mir, glaubt mir, wirklich schwer das zu begreifen, denn es geht seit langem nichts mehr recht wie's soll, und keine Sau versteht warum. Und das ist schlecht! Das macht mir Angst! Ich möchte weg aus dieser ausgelutschten Welt, aus all dem Sumpf, aus all dem Dreck und all dem Kampf ums liebe Geld. Bisweilen stelle ich mir vor, ich sei im Paradies zuhaus, ein Cherub steht am Himmelstor, mit Schwert, und wirft Schmarotzer raus.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (30.09.2019 um 20:18 Uhr) |
30.09.2019, 09:43 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Ralf, wir trudeln in Selbstausbeutung von Pflicht und Fron vor uns hin und das Ziel eines zufriedenen Daseins rückt mehr und mehr in die Ferne. Das Problem kenne ich nur zu gut. Gut geschrieben und gereimt, allein die Wörter Gaga und Cherub finde ich ein bißchen sperrig. Das erste mag als Modewort nicht richtig in den ernsthaften Kontext passen und beim zweiten sträubt sich bei der alttestamentarischen Anleihe mein inneres Verständnis. Gerne gelesen. Gruß vom Hans.
p.s. was meinst du eigentlich mit dem "faulen Ding"? :-)
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chorch chorch |
30.09.2019, 10:27 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Hans,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Die Zeile "alleine ziemlich gaga bin." könnte man z.B. ersetzen durch "der einzige Verrückte bin." Klingt fast normal. Bei dem Cherub denke ich an: "Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens." (Luther-Bibel Genesis 3:24). Das Ding ist flexibel oder einfach nur alles. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
30.09.2019, 11:25 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Ralf, der Verrückte ist zwar banal, gefällt mir aber besser. Eine andere Option wäre vielleicht - der einzig' falsch Gepolte bin" ... die AT Anleihen muss halt jeder selbst entscheiden, ich bin da ein gebranntes Kind. Gruß vom Hans
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chorch chorch |
30.09.2019, 18:22 | #5 | |
TENEBRAE
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Zitat:
Hi Thomas! Wut macht blind, oder wie passiert sonst sowas: Alle Strophen takten so: xXxXxXxX xXxXxXxX xXxXxXxX xXxXxXxX Nur S3 taktet so: xXxXxXxX xXxXxX xXxXxXxX xXxXxX Inhalt: Tja, diese "paradiesischen" Vorstellungen! Und wer darf bestimmen, wo und wie genau das "Schmarotzen" anfängt? Wo wird die Grenze gezogen wird zwischen (gerade noch) bravem Normalo und (beginnendem) Störfaktor!? Wen man zu pauschal denkt, dann sind bald Sittenwächter unterwegs und verprügeln alle, die nicht einem bestimmten Raster entsprechen! Und seien wir ehrlich: Im Paradies ist es stinklangweilig! Da wär ich oft druchgefallen: als fauler Schüler, als schräger Lehrer, als Biker/Rocker, als Konsument legaler wie illegaler Fluchtmittel, als Nonkonformist und Rebell! Und wäre es zurecht geschehen, bedenkt man, was ich dennoch zu unserer Kultur als Dichter beigetragen habe? Nein, Menschen ändern sich ständig, Gesellschaften ändern sich ständig - da auf starren Vorgaben zu beharren, oder das Kind mit dem Bade auszuschütten und alles in einen Topf zu werfen, ist kontraproduktiv und nur zerstörerisch. Wenn ich so am Sudern bin, denke ich immer an ein Bild aus meiner Kindheit: wie bei uns im Dorf die alten Männer am Dorfplatz beisammen saßen und über jeden, der vorbeiging, lebhaft herzogen! Und wenn grad keiner vorbeiging, schimpften und giftelten sie auf alles und jeden - die Politik(er), das Wetter, die Architekten, oder auf jede wie auch immer geartete Veränderung! Da konnte man so launige Sätze hören wie "Unterm Hitler hätt's das nicht gegeben!" oder "Früher war alles besser!" oder "Gebt mir 10 Minuten mit dem Jungspund, dann hat er einen vernünftigen Haarschnitt und hat ordentlich grüßen gelernt!", "Dieses neumodische Farbfernsehen ist doch Scheiße!" usw... Seit ich das als Junge mitbekam, wollte ich nie so werden - aber je älter ich werde, desto öfter ertappe ich mich bei genau solchen Schimpfereien oder zumindest Gedankengängen in dieser Richtung! Man erstarrt wohl wirklich im Alter und ist nicht mehr so anpassungswillig und tolerant - vielleicht auch, weil man denkt, jetzt (als in Ehren gealterter Silberrücken) eher Respekt verdient zu haben als ihn erweisen zu müssen. Wie auch immer - solche Schimpftiraden wie diese erinnern mich diese bier(un)selige Altmännerriege damals. Vielleicht hätte das Werk eher unter "Satire" gepasst ... Amüsiert gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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30.09.2019, 20:20 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
vielen Dank, das kommt davon, wenn man nicht zählt. Ich habe schnell eine einheitliche Version gemacht. Die Form der 3. Strophe gefällt mir. Liebe Grüße Thomas
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30.09.2019, 20:59 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Thomas, TD!
Cherub? Echt, eine Liebesputte (nach späterer Deutung)!? - Eher der strafende Engel mit dem Flammenschwert ... Thomas, so gefällt es mir viel besser, da ist gleich viel mehr Dynamik drin! Hättest du mal gleich so schreiben sollen! Sehr gute Idee, alle anderen Strophen der einen anzugleichen, als die eine den anderen! LG, eKy
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01.10.2019, 18:54 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Alexander,
dein Lob freut mich. Lieber Erich, dein Kommentar hat die Verbesserung angeregt, d.h du bist schuld. Liebe Grüße euch beiden Thomas
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