23.02.2021, 21:44 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zu dir
Zu dir
Wenn ich ein Tausendfüßler wär, ging jedes Beinchen zu dir her, zu dir, zu dir, zu dir. Und hätte ich kein einz#ges Bein ich schlängelte mich bei dir ein, bei dir, bei dir, bei dir. Und könnte ich das Vögelein aus einem schönen Volkslied sein, ich flög zu dir, zu dir. Und wäre ich ein Kieselstein, mir fiel gewiss das Wandern ein, zu dir, zu dir, zu dir. Und wäre ich der Morgenstern, ich hätte dich am Morgen gern und spät bis in die Nacht.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (24.02.2021 um 10:42 Uhr) |
23.02.2021, 22:03 | #2 |
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Zu dir
Und wäre ich ein Ringelnatz,
dann sagte ich „Zu dir“ mein Schatz, und sandte „meine Gedanken durch Grenzverbote und Schranken!“ Mit Titeln ist es so eine Sache. Mit den Versen nicht. Vielleicht wäre ein Hinweis sinnvoll? LG von FH. |
24.02.2021, 18:39 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Freiihammer,
vielen Dank für die Beschäftigung mit dem Gedichtlein. Deine Kommentartet vervszehe ich leider nicht. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
24.02.2021, 19:48 | #4 |
Gast
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Zu dir
Hallo Thomas, dass du den Kommentartext nicht verstehst, ist nicht schlimm.
Hier ist zuerst einmal das Gedicht von Ringelnatz mit dem Titel „Zu dir“. Zu dir Sie sprangen aus rasender Eisenbahn Und haben sich gar nicht weh getan. Sie wanderten über die Gleise Und wenn der Zug sie überfuhr, Dann knirschte nichts. Sie lachten nur. Und weiter ging die Reise. Sie schritten durch eine steinerne Wand, Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand, Durch Grenzverbote und Schranken Und durch ein vorgehaltnes Gewehr, Durchzogen viele Meilen Meer.*– Meine Gedanken.*– Ihr Kurs ging durch, ging nie vorbei. Und als sie dich erreichten, Da zitterten sie und erbleichten Und fühlten sich doch unsagbar frei. Natürlich steht es jedem frei, Titel und Texte frei zu wählen und zu ändern, die schon vorhanden sind. Und ich gehe auch davon aus, dass du den Text kennst. Für mich ist er herausragend. Ich hatte im Jahr 2002 an einem Gedichtwettbewerb vom Realis-Verlag, damals noch Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichtes teilgenommen, an dem genau dieser Text, jedoch mit einem anderen Titel, eingereicht und bewertet bzw. gedruckt worden war. Den „Juroren“ war nicht aufgefallen, dass es ein Ringelnatz-Text war. Mir schon, denn ich hatte damals das Buch erworben. Ich hatte mich dann an den Verlag gewandt und auf diese „Sauerei“ hingewiesen. Ja, man könne nicht alle 4000 Texte kennen, die eingereicht werden, und der „Autor“ würde künftig ausgeschlossen werden. Wie tröstlich! Was heißt das nun für uns? Du bist nicht etwa ein Plagiator, dein Text ist einzigartig. Dass du einen Titel gewählt hast, den es schon gibt, ist sicher ein Zufall. Was meinst du, wie viele Gedichte es z.B. mit dem Titel „Sehnsucht“ gibt? Sehr viele. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Es war etwas ungeschickt, aber nicht böse gemeint. Sei gegrüßt von Freihammer. |
24.02.2021, 21:29 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Freihammer,
wenn ich dieses wirklich gute Ringelnatz-Gedicht gekannt hätte, hätte ich deinen Kommentar verstanden. Schön, dass ich nun auf diese Weise damit bekannt wurde. Es gefällt mir übrigens viel besser als meines. Das Geschäftsmodel dieser Eitelkeitsverlage besteht darin, die Autoren so viel Geld für die Veröffentlichung ihres "Kunstwerks" zahlen zu lassen, dass der Verlag Geld macht, ohne dass ein einziges Buch im normalen Handel verkauft werden muss. Liebe Grüße Thomas
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