|
Kurzgeschichten Geschichten, Erzählungen, Märchen, Fabeln |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
28.12.2021, 19:36 | #11 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Servus -
Du kannst mich ja mal anrufen wenn du magst musst du aber vorher deine Telefonnummer mit deinem Namen entweder in WhatsApp oder als SMS senden damit ich weiß wer du bist. Meine Nummer habe ich dir als private Nachricht geschickt. Liebe Grüße ralfchen |
29.12.2021, 00:29 | #12 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Triumvirate Erhellung - Queener 6
Triumvirate Erhellung - Queener 6
Die Stadtmauer ist etwa 2,5 Kilometer entfernt. Ein heißer Wind prickelt mir Sand an die Wangen. Ich klemme die Augen enger. Habe alles im Voll-Daten-Quantcrys. Neue eigenartige Sprachen denken in mir, mischen sich mit der meiner Mutter. Ich sortiere via Crys, denke synchron. Engel lächelt in mir, warum? Ich blicke auf meine groben Ledersandalen, streiche über das grobe Gewebe meines weißen Leinenumhangs. Ja ich bin jetzt einer von ihnen, daran könnte niemand zweifeln. Um das Handgelenk trage ich einen dünnen Riemen, auf dem winzige Muscheln zwischen Ringen aus einem gelblichen Metall gereiht sind. Ein Schweißband gürtet meine Stirne und auf dem geflochtenen Lederband um meine Taille, hängt ein Säcken aus weichem Leder, das bei jedem meiner Schritte klingelt. Kein Credit-Crys, nur Kurant in Gold und Silber. Es ist geprägt, abgegriffen und trägt die flachen Portrait-Schnitte von Regenten, den Emperoren einer fernen Metropolis - ATROCIDAD. Die Stadt ist von einem Gewirr kleiner Strassen durchschnitten, in welchen sich Menschen drängen und schieben. Die Häuser sind aus Lehmziegeln und teilweise Steinquadern gebaut. Die Tore sind teilweise feinstens geschnitzt und mit Nägeln aus einem gelblichen Metall, ähnlich dem auf meinem Armband beschlagen. Auf den geräuschvollen Marktplätzen, werden Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch, aber auch sämtliche Dinge des täglichen Bedarfes angeboten. In zum Markt offenen, kleinen Räumlichkeiten, klopfen Metallschmiede zierliche Geschmeide, Töpfer formen mit lehmigen Händen und Kinder knüpfen feine Teppiche. Bunte Stoffe, die von Femininen auf Qualität geprüft werden, liegen ausgebreitet auf langen Tischen, unter leinenen Baldachinen. Ich bewege mich unter den Menschen, frage da und dort nach dem Preis einer Ware. Das einzige was mich ein wenig befremdet, ist, dass manche sich grüssend vor mir verneigen und mir den Weg höflich frei machen. Man flüstert hinter mir. Mit dem Senso-Hyper kann ich – wenn ich es will - Worte auch aus großer Entfernung wahrnehmen: |
01.01.2022, 16:25 | #13 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Triumvirate Erhellung - Queener 7
Triumvirate Erhellung - Queener 7
Im Vorbeigehen höre ich ihre Worte deutlicher: „Das ist er!" "Ja, er sieht erhaben aus.“ „Vielleicht wird er heute wieder eine Predigt halten.“ „Weißt du, seit wann er wieder in der Stadt ist?“ "Nein, man hat ihn seit Wochen nicht mehr gesehen!" „Er ist edel in seiner einfachen Schlichtheit.“ „Schaut nur wie elegant er sich bewegt! Er verkörpert so vieles, dass uns von anderen unterscheidet, findet ihr nicht – oder?“ „Was denkst du?“ „Ja -schon.“ Eigenartig, es scheint als würden manche mich kennen, oder aber verwechseln, Engel was meinst du?“ „Was soll ich meinen, Queener? Mag sein, du bist jemandem ähnlich, den sie kennen.“ |
04.01.2022, 16:58 | #14 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Erster Epilog
Erster Epilog
Der Soldat wagt es nicht, mir in die Augen zu sehen, während er den Nagel in die andere Handfläche schlägt. Das, in meiner Denkerin implantierte Andolorcrystal unterdrückt jegliches Schmerzgefühl. Eigentlich könnte ich grinsen. Ich vermeide es. Ich hänge an einer, in einem Loch im Boden versenkt und verkeilten T-förmigen Holzkonstruktion. Meine Füße berühren ein quer montiertes Holzblöckchen. Ich lasse meinen Blick in der Runde schweifen. Etwa zwei Dutzend Soldaten unterhalten sich lautstark. Manche sitzen auf Felsblöcken, andere stehen in kleinen Gruppen. Mein Rücken juckt von den Schlägen, die man mir gestern Nachmittag im Hof der Kommandantur verpasst hatte. Unter grölendem Gelächter, hatte sich ein halbes Dutzend der Soldateska, beim Zuschlagen, das sie Geisseln nannten, abgewechselt. Die Wunden beginnen sich zu schließen, in sechs Stunden wird keine Spur mehr auf meinem Rücken zu sehen sein. Nur das heilende Jucken des Sanarsystemes nervt mich zum „aus der Haut fahren“! Einer der Soldaten hältt mir einen nassen Schwamm auf der Spitze seiner Lanze an den Mund und ermuntert mich grinsend, daran zu saugen. „Fick dich du Arschloch!“ sage ich in meinem Lingo zum ihm und er grinst mich verständnislos an. Ich nehm das Ding kurz zwischen die Lippen und verziehe meine Gesicht, als wäre Zitrone pur drauf. Der Wichser grinst weiter. Kosmos, was für ein Trottel! Ein Soldat versenkt seine Lanze dort, wo er mein Herz vermutet. Natürlich an der falschen Stelle und kratzt mir dabei nur eine Rippe an. Engel: „Alles Roger Queener? Wir machen pick-up morgen 0400, klaro?“ „Klaro!“ Und ich rufe den Gaffern unter mir, in ihrer Sprache zu: „Es ist vollbracht Leute, geht nach Hause!“. (Weiß nicht warum ich das sage – na egal.) DEAD SOLDIER ON ATROCIDAD (Mischtechnik und Digital ARTWORK von ralfchen 80x80 cm auf Leinwand) |
21.01.2022, 15:36 | #15 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Triumvirate Erhellung - Queener 10 - Zweiter Epilog
Triumvirate Erhellung - Queener 10 - Zweiter Epilog
Ein Soldat versenkt seine Lanze dort, wo er mein Herz vermutet. Natürlich an der falschen Stelle und kratzt mir dabei nur eine Rippe an. Irgendwie kitzelig. Engel: „Alles Roger Queener? Wir machen pick-up morgen 0400, Klaro?“ „Klaro!“ Und ich? Rufe den Gaffern unter mir, in ihrer Sprache zu: „Es ist vollbracht Leute, geht nach Hause!“. (Weiß nicht warum ich das sage – na egal.) *** Mit der Hilfe von zwei Soldaten, hebt man die Konstruktion mit meiner Wenigkeit, aus dem Loch und legt sie flach auf den Boden. Mühsam zerren die beiden Soldaten die Nägel aus dem Holz und meinen Handflächen. Ich mache auf Hyberno-Mode, wobei ich praktisch nicht mehr durch die Lunge - sondern vorübergehend - nur durch die Haut atme. Für meine Umwelt bin ich tot. Die beiden Frauen und ein Mann mit einem dichten Bart und verfilzten Haaren, wickeln mich achtsam in Tücher aus einem dünnen weißen Leinen und heben mich auf eine Karre. Die ganze Prozession schlendert gleich darauf andächtig auf einem holprigen Weg, der links am Hügel vorbeiführt, nach unten. Geändert von ralfchen (21.01.2022 um 17:49 Uhr) |
03.02.2022, 18:54 | #16 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Triumvirate Erhellung - Queener - Dritter Epilog
Es ist fast dunkel, als die Prozession mit mir an einem kleinen Steingebäude ankommt. Die beiden Soldaten sprechen leise mit den Frauen, man hebt mich von der Karre und legt mich im Inneren der stallähnlichen Stätte auf eine lange Steinplatte, die auf einem Sockel aus Lehmziegel ruht. Am oberen und unteren Ende, platziert eine der Frauen je eine Öllampe. Einer der Soldaten schlägt Funken in trockene Gräser und die Lampen werden mit einem entzündeten Ästchen entfacht. Alle entfernen sich und die Soldaten schieben einen mannshohen Steinblock vor den schmalen Eingang. Eine der beiden Frauen schluchzt leise in sich hinein. *** 0400. Ich bin hellwach und vernehme das Summen des GraviSenkers vor dem Eingang. der Stein schwebt einige Zentimeter über dem Boden vom Tor weg und senkt sich, wie von unsichtbarer Hand getragen, leise ab. Frau oh Frau, das Antigravisys ist voll geil, hat alles im Transportwesen total verändert. Die beiden Soldaten liegen, wenige Schritte von dem kleinen Gebäude entfernt, selig auf Strohmatten im Tiefschlaf. Geändert von ralfchen (13.02.2022 um 03:57 Uhr) |
10.05.2022, 16:29 | #17 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Vierter Epilog
Vierter Epilog
Drei Heute später. Ich habe - in guter Verkleidung - eine ganze Reihe von – hm - Souvenirs in der Stadt erworben und einen mageren alten Esel damit voll beladen. Ein kleiner Junge begleitet mich bei meinem Einkaufsbummel. Wir sind etwa fünfhundert Meter von der Stadtmauer entfernt und der Junge hilft mir dabei, den GraviSenker zu beladen. Er wird sich im nächsten Moment, an nichts mehr davon erinnern können. Ich begleite ihn zurück bis an die Stadtmauer und gebe ihm den kleinen Lederbeutel mit den restlichen Münzen. Als ich den GraviSenker erreiche, begegnen mir zwei Männer, die wie gebannt stehen bleiben und mich dabei anstarren. „Herr du bist es…Herr!“ „Hm…ja, wen immer ihr meint!“ sage ich leise und laut (und auch diesmal weiß ich nicht warum): „Ich bin auf dem Weg zurück, zu Vater der mit dem Engel auf mich wartet, macht’s gut!“ Nur keine Missverständnisse bei meiner Abreise. Die Beiden reißen die Mäuler sperrangelweit auf und starren mir nach. Den GraviSenker werden sie im nächsten Moment vergessen haben. |
07.09.2023, 10:50 | #18 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
Triumvirate Erhellung (5+6)
Triumvirate Erhellung (5+6) Pathologie eines Ereignisses R-1215Chen liegt, den Kopf im Chiruschleim eingebettet mit geschlossenen Augen auf dem Operationsfolder. Dr. I-2120A nimmt eine isolierte, grünlich fluoreszierende Reagenz aus dem frei vor ihr schwebenden Medifach, öffnet sie und setzt diese an die kleine etwa 15 Millimeter weite Öffnung im Chiruschleim. Eine schillernde Killer-Hornisse krabbelt gemächlich aus der Reagenz in die Öffnung zum Leitkanal. Dieser geht bis zum Hinterkopf von R-1215Chen. Der Schleim hat eine winzige Öffnung in seinen Schädelknochen geätzt. >>>>><<<<< Meine Gedanken wollen ineinander verfließen, in eine komplett amorphe Denkfusion, ähnlich der Kernfusion in unserem Muttergestirn. In diesem einen Raum meines Seelenlabyrinths, in welchem rundum Mentalspiegel die imaginären Wänden bedecken. Womit mein Denkfusionat zu einer sich unendlich und komplett wiederspiegelnden Einheit verschmolzen sein wird. Denkungen werden nicht mehr auseinanderfliessen. Somit kann es keine Denkmusterung, sondern nur mehr ein, mit der Ewigkeit rekorrelierendes Mandat geben. Eine Suche nach, oder eine Erklärung der Seele und deren Unsterblichkeit, wie Sokrates sie kurz vor seinem Suizid vortrug, ist somit überflüssig geworden. >>>>><<<<< Die Killerhornisse hat die Schädeldecke von R-1215Chen durchquert. |
10.09.2023, 10:02 | #19 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Bratislava-Wien
Beiträge: 616
|
R-1215Chen's Traum
R-1215Chen's Traum
Die Luftpinsel des Abendwindes verwischen die Lichthauche der beiden Mondänen mit dunklem Überblau. Spärlich werfen ihre wolkenverzerrten Mundkrater letzte weiche Lichtsplitter, wie helle Fächer auf erfrorene Sandbänke. Mit winzigen Eispfeilen scheuert die Brandungsgischt seit Miranden von Zyklen die roten Sandperlen blanker und blanker. Es ist als tanze das Brandungsszenarium der herangleitenden Nacht über blutig funkelnde Dünen winziger Rubin-Cabochons. Ein Flock Wolfshäschen hechelt hoppelrasend auf der Jagd nach Lammgräsern, die sich wetterleuchtend flink in ihre Sandgemächern zurückziehen. Das Alphageschöpf richtet sich auf und wittert rundum. In seinen phosphierend blünen Augenschlitzen flackert lustvoll Ahnung. Er hat die andere Beute wahrgenommen. Er wimmelt die um ihn dienernden Femalen mit schnappenden Reißnagern ab. Das letzte Lichtraunen wird nun zum Zeremoniendiriganten tödlicher Spielereien. Das blasse Pärchen Kohlschafe duckte sich fast rechtzeitig. Ihre Kraulsprossen grubbeln mit hastiger Vorsicht kleine Mulden in den rubinen Perlensand. Rötliche Funkler stäuben gravitätisch langsam vor ihnen hoch. Die leuchtenden Visionsschlitze des Wolfshäschens haben die entfernte Gegenwart des Duo-Rudels verschwommen markiert. Das Alphanimal lungert schwanzfächelnd, umgeben von den trensenden Anbeterinnen, hinter dem kleinen Hügel. Sichtlos sendet es messende Omegacircaden rundum. Erfühlt damit die Wärme der beiden kohlköpfigen Gebeuter. Die Entfernung beträgt sechs und ein Quart Hüpfer. Das Fell des Erbeuters schimmert mimikrierend in weichem Rot. Er strategiert hechelnd, mit geschlossen Lidern und bewegt sich gleich darauf langsam zurück. In großem Bogen umzirkelt er das hügelige Auf und Ab, verkürzt leichtkrallig die Distanz zum köstlichen Fang. Das Blökquieken des erlegten Pärchens verstümmelt im Rauschen der Gezeiten. Geändert von ralfchen (10.09.2023 um 10:14 Uhr) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Intermezzo (Kapitel 2) | Felix | Fortsetzungsgeschichten | 0 | 01.01.2017 03:43 |
Intermezzo (Kapitel 1) | Felix | Fortsetzungsgeschichten | 0 | 31.12.2016 03:22 |
21. Kapitel Urlaub in Jena | Felix | Fortsetzungsgeschichten | 0 | 14.12.2016 00:04 |