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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.05.2009, 12:17   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Abschied

Hab den Schmerz ganz ruhig ertragen,
einwattiert mit dem Verstand,
angenommen ohne Fragen,
dass ein Stück von mir verschwand.

Geh ich durch die leeren Räume,
gähnen diese weit und groß,
an den Wänden Kinderträume,
blass und scheinbar inhaltslos.

Stille spiegelt, was ich bin:
Werkzeug, stumpf und abgelegt.
Ich such schweigend nach dem Sinn,
der sich langsam wegbewegt.

Feuchte Augen sehn verschwommen,
wie es weiterfließt, das Glück.
Was ich gab, ist nun genommen.
Traurig bleibt mein Stolz zurück
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Alt 17.05.2009, 18:47   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Galapapa,
ich gehe davon aus, dass die 3. Strophe absichtlich den Rhythmus wechselt.
Das lyr.Ich hat den Partner verloren, verarbeitet seinen Schmerz.
Stille und leere Räume unterstreichen die nun anzunehmende Einsamkeit.
Die erste Zeile passt nach meinem Lesegefühl nicht zu den folgenden.
"Hab den Schmerz mit mir getragen / für mich ertragen" würde besser klingen.
Ansonsten finde ich die Trauer gut umgesetzt.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.05.2009, 19:11   #3
a.c.larin
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lieber galapapa,
mir gefält dein gedicht, so , wie es ist : traurig , gefasst, den "einwattierten"
schmerz kenne ich auch recht gut. kann dem LYRICH nur wünschen,
dass bald wieder leben in die bude kommt.....!

gerne kommentiert
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 18.05.2009, 18:30   #4
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Dana,
herzlichen Dank für Dein Lob und Deinen Kommentar!
Mit der ersten Zeile wollte ich ausdrücken, daß das Li den Schmerz ohne zu klagen oder zusammenzubrechen, eben "ruhig" ertragen hat. Ruhig also im Sinne von nicht ausrasten.
Diese Ausdrucksweise stört mich nicht und ist für meinen Geschmack gleichwertig mit Deinen Vorschlägen.
Ist wohl Geschmackssache, also sei mir nicht böse´, wenn ich es nicht ändere.
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo larin,
auch Dir lieben Dank für Dein Lob und den Kommentar!
Nun, der Mensch, der da verabschiedet wurde, ist nicht so einfach zu ersetzten: Eine flügge gewordene Tochter.
Allerdings wird man mit dem Alter ruhiger, so daß immer noch genug Leben in der Bude ist,
für meinen Gexhmack jedenfalls (grins).
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa
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Alt 18.05.2009, 22:19   #5
Helene Harding
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Lieber Gala-Papa, auch mir gefallen deine bewegten Zeilen. Die Trauer über das Fortgehen hast du sehr einfühlsam und wie du selbst gemeint hast, in einer beklemmenden Gefasstheit beschrieben. Loslassen ist auch eine Form der Liebe und dem Vertrauen. Und dem anfänglichen Schmerz weicht die Gewissheit, dass Kinder immer Kinder bleiben. Sehr ergreifend formuliert und von daher von mir sehr gern gelesen.

alles liebe, budina
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Alt 18.05.2009, 22:32   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Galapapa,
ich habe dein Gedicht noch viel trauriger verstanden, wahrscheinlich aus der besagten Neigung zur Elegie.
Noch etwas ist mir sehr wichtig:
Bei aller "Krittelei" und noch so vielen Vorschlägen (auch eine Neigung von mir) - niemals würde ich schmollen, wenn der Autor diese nicht annimmt. Für mich gehört alles zum Gespräch über ein Gedicht. Ich verbinde damit wirklich niemals ein "Bestehen" auf meine "Besserwisserei".
Oft ist die eigene Lesart entscheidend, auf die der Kommentator nicht kommt.
Also, alles in Lot, Galapapa.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 18.05.2009, 22:33   #7
Leier
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Lieber Galapapa -


was bleibt mir noch zu sagen?

Ein reines Stück melancholischer Poesie.
Ein melancholisches Stück reiner Poesie.
Eine poetische Darstellung der Melancholie.

Jede Strophe fließt in mein altes Herz und ist dort zuhause, ist dort angekommen.

Tief berührten Gruß
von
cyparis
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Alt 19.05.2009, 18:09   #8
Galapapa
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Hallo budina,
lieben Dank für Dein schönes Lob!
Das "Loslassen" ist eine der letzten großen Herausforderungen für eine Mutter, einen Vater auf dem langen Weg von der Geburt bis zum erwachsenen Kind, eine weitere ist es, das Erwachsensein im Kind zu erkennen und zu akzeptieren.
Freut mich, daß es Dir gefallen hat!
Herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo Dana,
es ist halt meine Art, die Dinge so zu formulieren. Anerzogen, wie das Stehenbleiben, bis die Dame sitzt... usw. Ich hätte natürlich nicht wirklich angenommen, daß Du wegen meines Insitierens böse gewesen wärest (was fürn Satz!).
Deine "Kriteleien", wie Du es nennst, sind mir z.B. sehr wichtig, das muß ich einmal in aller Deutlichkeit sagen!!
Ich bin manchmal in einem anderen Forum zugange, in dem nur gelobt oder geschwiegen wird. Was soll man da lernen, wie soll man erfahren, was wie angekommen ist und warum?!
Ich habe z.B. festgestellt, daß in verschiedenen Regionen bestimmte Worte unterschiedlich betont und ausgesprochen werden. Das kann u.U. zum "Stolpern" beim lesen führen und ist dann für den Leser unschön.
Ohne "Kriteleien" würde der Autor gar nicht dahinter kommen.
Ein Beispiel wäre schön. Mir fällt nur ein modriges ein: Bei uns hier im süddeutschen Raum sagt man "Kómpost", in anderen Gegenden aber "Kompóst". Das hat mit Besserwisserei nichts zu tun (eher mit den Schwaben).
Also, wie Du sagst: Alles im Lot!
Herzlichen Gruß!
Galapapa
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Alt 19.05.2009, 19:13   #9
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Lieber Galapapa,

war Dir mein Kommentar zu unbedeutend?
Da liegst Du evtl. nicht daneben.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 19.05.2009, 19:49   #10
Galapapa
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Hallo cyparis,
mein Gott, bitte! Das hast Du völlig fallsch verstanden!!!
Ich war gerade dabei, die Antwort an Dich noch daranzufügen, hatte auch schon einige Worte geschrieben, als ich unterbrochen wurde durch einen Besuch.
Ich hab dann in der Eile den Anfang gelöscht und auf speichern gedrückt, um hinterher weiterzumachen.
Das ist der Grund, glaube mir!!!
Ich fand Deinen Kommentar sogar am ansprechendsten, am berührendsten!
Vielen Dank dafür!
Und vor allem, sei bitte nicht mehr böse! Ich hab mich über Deine Antwort wirklich sehr gefreut!
Was ich Dir schreiben wollte: Da höre ich eigene Erfahrung heraus.
Der Moment dieses Erlebnisses hinterläßt tiefe Spuren und dennoch ist es etwas ganz "Normales"...
So ein schönes Lob ist etwas ganz Seltenes und für mich Wertvolles. Dankeschön!!
Herzlichen Gruß!
Galapapa
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