30.05.2009, 21:25 | #21 |
asphaltwaldwesen
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dass es sich hier aus psychologischer sicht um ein lyrIch, in dem fall metaphorisch als mistfliege durchaus passend dargestellt, handelt, das von etwas zwanghaft nicht lassen kann, das es aber eigentlich eher schädigt als ihm gut zu tun, dachte ich, wär hier doch für jeden ersichtlich.
wer kennt nicht, dass man von etwas nicht lassen kann (zb. von der restlichen hälfte pringles in der röhre), obwohl einem die vernunft sagt, dass man es sich danach übel nehmen wird... ? na eben! daher hat mich die metapher in diesem spritzigen und höchst temporeichen gedicht keine sekunde lang gestört. ich fand und finde sie auch jetzt noch schlüssig. es kommt immer darauf an, wie tief man sich auf einen text und die darin enthaltene botschaft einlassen möchte, egal wie deutlich diese nun mit dem moralisch erhobenen zeigefinger daherkommt. im gegenteil: das gedicht ist so humorig-heiter und flott, dass der tiefere sinn erst nachträglich sickert. zumindest bei den meisten... sehr gern gelesen. für sehr treffend befunden. ein robert gernhardt hätte seine helle freude dran. lieber gruß, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
07.06.2009, 11:28 | #22 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe fee,
du hast gründlich nicht nur zwischen den zeilen, sondern auch dahinter gelesen! natürlich handelt es sich hier nicht um die bloße beschreibung eines tieres - dann hätten diese reime ja unter "naturgedichte" eingeordnet werden müssen. der "spaß" für mich ist, dass menschliches verhalten mitunter dem tierischen sehr angenähert erscheint - und es gibt eben leute, die in allem und jedem "mist" zu erkennen glauben, weil ihr innerer fokus nur darauf eingestellt ist. das unterbewustsein wählt selektiv aus der fülle der erfahrungen diejenigen aus, die dem individuum "nützen" . der hungrige nimmt bevorzugt essbares war, der aggressive gestimmte dinge, die er als objekt der aggressiven triebabfuhr nützen kann - und dies mit dem brustton der überzeugung, denn - aus seiner subjektiven wahrnehmung der dinge heraus - hat er ja "recht". wir haben, so betrachtet, alle irgendwie "recht" - und manchmal entstehen daraus erbitterte kämpfe um das "rechtere recht". quod erat demonstrandum! ecce , homo! larin
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