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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 26.06.2009, 16:31   #1
Blaugold
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Standard Rosa Blei

Sinnierend lass ich fallen
Tropfen in das Wasserglas
Farben aus dem Spektrum

Jede kleine Wasserkugel
Stirbt in dem Moment
Schlierend stiebt sie kreuz und quer

Rote Muster sind zuerst
Wie die Liebe rein
Wolkenmuster im Gewühl

Tintenblau platscht leise
In die Hoffnung
Sinkt wie rosa Blei und lila Leid

Grünes Pulver sinkt nicht tief
Wirbelwellen quirlen auf
Schwärzlich wird nun das Gebräu

An der Oberfläche Schaum
Träume von der Unschuld
Tropfen fallen glatt hindurch

Licht muss noch dazu
Gelb wie Sonnenschein
Nicht mal Vollmond scheint

Ohne Klarheit
Trüb vermischt
Sind alle Farben Lichtes Grab
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Alt 27.06.2009, 14:58   #2
ginTon
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lieber blaugold,

ein sehr wunderschönes gedicht, jedoch und das muss ich sagen scheint der Grundgedanke falsche Bahnen zu gehen, nimms mir nicht übel, so habe ich das jetzt verstanden, das Wasser erzeugt die Farben oder steht für diese Spektralfarben ok das könnte man so umschreiben, sozusagen als Spiegel, jedoch muss dann nicht erst Licht dazu ehe dieses Phänomen am Wassertropfen entsteht, denn eigentlich ist es ja die Lichtbrechung an sich oder die Spiegelung und gibt somit die Farbzerlegung des Sonnenlichts wieder= Dispersion?? dieses phänomen des Lichteinfalls wird aber erst in Strophe 7 umschrieben, wodurch man zu Annahme gelangt das wie gesagt für die Farbphänomene das Wasser verantwortlich sei, dieses jedoch eigentlich nur Instrument dür das Licht ist, gleich einem Prisma..

falls du dies jedoch ausdrücken wolltest und ich es nur net verstand, dann sei mir net bös....ansonsten sehr schönes Werk

liebe grüße basse
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (27.06.2009 um 15:00 Uhr)
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Alt 27.06.2009, 15:23   #3
Leier
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Lieber Blaugold,

ich sehe Dein Gedicht etwas anders als Basse.
Mehr als Methapher oder Gleichnis.

Das Glas Wasser: Ein Leben
Die Farben: Gefühle (Glück, Schmerz, Trauer, Freude, Resignation ... je nachdem)

Die rein nur existieren, wenn sie rein bleiben.
Werden alle zusamengemischt, entsteht eine trübe Flüssigkeit, die von keinem Licht mehr erreicht/durchdrungen werden kann.
Eventuell dann scheint wieder Licht durchs Wasser, wenn aus der Trübe Bodensatz wird.
Der ursprüngliche Zustand wird dennoch nicht mehr erreicht.

Habe ich mich schwer verhauen?

Auch mir gefällt das Gedicht.
Es regt zum Sinnen an.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 27.06.2009, 17:26   #4
ginTon
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lieber blaugold,

jetzt wo ich cyparis post gelesen habe, revidiere ich meine obige Aussage und denke nicht korrekt gelesen zu haben..
ich denke jetzt das es möglicherweise Wasserfarben sind die man zum malen benutzt und welche, wenn sie in durchsichtiges Wasser tropfen, zunächst solche diffusen Gebilde bilden, wie der rauch einer zigarette, dann jedoch mit immer mehr farben wird das wasser immer dunkler, wie gesagt super gedicht..

liebe grüße basse
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Alt 09.07.2009, 16:10   #5
Blaugold
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Hallo Cyparis

Ja, so habe ich das Gedicht gemeint. Ausgehend von dem Spiel, farbige Flüssigkeit in klares Wasser zu tröpfeln und beobachten, was physisch dabei geschieht. Lyrisches Ich gibt dann noch grünes Farbpulver dazu (5.Strophe), das weniger flott sinkt, er rührt deshalb in dem Gemisch. Wenn genügend Farbe von fast jedem Grundspektrum gelöst ist, wird das Gesamte sehr dunkel!
Da hilft auch keine Zugabe von Lichtgelb mehr.
jetzt nur noch analog zu Allegorien interpretieren, und das hast du getan, schon ist meine Absicht größtenteils offenbar...



Hallo basse

Ich bin dir wegen der ersten Interpretation nicht gram, ich freue mich, dass du mit Cyparis' Sichtweise meine Intention doch nocht erkennst. Ich neige ja schon auch dazu, manchmal zu viel in Metaphern zu verstecken, was ich aussagen möchte. So sind mir Rückmeldunen sehr wertvoll, damit ich die Verständlichkeit meiner Texte überprüfen kann.
Ich habe ja zunächst den Beruf des Reprofotografen ergriffen; daher sind mir Farbenlehre, Dispersion, Spektren und Mischtabellen geläufig, denn ich male zudem manchmal gern mit Aquarellfarben und spiele regelrecht mit Farbverläufen etc.
Deine erste Erklärung bezüglich dessen ist deshalb richtig - nur habe ich ja im Gedicht anderes aussagen wollen.


Ich danke euch für die lobende Kommentare und freue mich, dass ihr ins Gedicht "eingetaucht" seid, um die Essenz zu erforschen!

Blaugold
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