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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 08.09.2009, 02:18   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Wende

Still steigt der Nebel auf.
Der Sommer neigt sich seinem Ende.
Es will der Tag nun spät erst grüßen.
Schon liegt das bunte Laub zuhauf.
Es naht die Jahreszeitenwende.
Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen!

Schon macht die Schwalbe sich auf ihren Weg;
Die Sonne wird ihr allzu matt.
Der Herbst naht sich am Wiesensteg.
Die Felder liegen erntesatt.
Die Frucht verdorrt im müden Gras.

So nimmt September wieder Maß.

Die letzten bunten Falter schweben
wie zarte Blüten durch den Tag.
Noch brennt des Sommers Kraft die Reben,
doch Wildes neigt sich ohne Klag.

So nimmt September wieder Maß.

Bedächtig wird das Leben.
Es komme nun, was kommen mag.
Ringsum verändern sich die Farben,
das Dunkle wird ganz mählich lind.
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.
Die Traube füllt mein helles Glas.

So nimmt September wieder Maß.

Letztes Blühn am Wegesrand.
Birkenhäupter werden licht.
Dunkler schimmert roter Sand.
Leerer scheint der alte Hag.
Sanfter rinnt's durchs Stundenglas.
Es komme, wie es kommen mag:

Jetzt nimmt September wieder Maß.

Geändert von Leier (11.09.2009 um 01:26 Uhr)
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Alt 08.09.2009, 10:53   #2
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Oh cyparis!

Was soll ich sagen, schön ist etwas zu abgedroschen - aber dein Gedicht ist halt schön. LG Ingo
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2009, 13:22   #3
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Ibrahim,

Deine Überschrift ist das Schönste, was mir in den letzten Jahren geschah.
Glaube mir, daß dieses Gedicht seine Inspiration durch Dich empfing.

Geneigten Gruß
von
cyparis
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Alt 08.09.2009, 17:49   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

oh, oh cyparis !

dieses gedicht ist ein wahres klanggemälde - da sind die worte hingetupft und bunt wie die töne und melodiefolgen in einer sinfonie.....
durch die wiederholungen klingt es fast wie ein pantum - aber eben doch in anderer weise melodienreich....
wunderschön!

ein mikroskopische kleinigkeit:
in einer strophe würde ich den klangbogen noch über die zeile ziehen mit einem verbindenen "und":
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.


dies sind meine persönlichen lieblingszeilen:

Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen.
So nimmt September wieder Maß.


kleine schmuckstücke sind das!
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2009, 21:40   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Cypi,
weißt du, was oder wie man beim Lesen dieses Gedichtes/Liedes fühlt?
Als würde man mit einem Naturbetrachter Hand in Hand über Land gehen und von Bild zu Bild aus seinem Munde spontane und ergriffene Verse erhalten.
Dazwischen immer wieder gesummt/gesungen: "So nimmt September wieder Maß."
Du hast die Wende erfasst und den Leser begeistert.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.09.2009, 22:16   #6
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe larin,

wie freue ich mich über Dein Lob!
Deine Anregung habe ich sofort übernommen.
Nein, nein! Ein Pantum muß in meinen Augen gebosselt werden und dazu tauge ich nicht.
Deswegen bekomme ich auch keine Sonette zustande.
"Schmuckstücke" ... davon kann ich lange zehren!


Liebe Dana!

Du hast es erfaßt:
Das Gedicht ist gestern spontan entstanden. Ich war wohl in gleicher Stimmung wie Lena.
Der Gang durch "meine" Fluren hat ein Übriges getan. Ich gingHand in Hand (mit meinem Zwilling)!
Gestern war Lostag (mit dem wir Glück hatten).
Hab Dank!

Euch Beiden beglückte Grüße
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2009, 13:07   #7
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Daumen hoch

Liebe Cyparis

Was für ein lichterlohes Wortspiel!

Ich beneide dich um die Gabe so frei deinen Gedanken Ausdruck zu geben.

Die Wiederholungen..So nimmt September wieder Maß..Jetzt nimmt

September wieder Maß..ergeben für mich ein rundes Bild, und somit den

Jahreszyklus.

Ich bin begeistert!

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2009, 21:03   #8
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Lena,

Du treue Leserin!

Laß Dir für Deine Begeisterung herzlichen Dank sagen -

lichterloh - ***
von
cyparis!


***
ein wunderbares Wort!

Geändert von Leier (11.09.2009 um 13:23 Uhr)
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Alt 10.09.2009, 15:04   #9
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe cypi,

auch mir gefällt dein Werk sehr gut, wenn ich es auch optisch ziemlich zerrisen finde.
Das Hauptaugenmerk legst du ja auf die Zeile:
Zitat:
So nimmt September wieder Maß.
Das müsste besser herauskommen, denke ich.
Soll ich mal was versuchen, was Form betrifft?

Still steigt der Nebel auf.
Der Sommer beugt sich seinem Ende.
Es will der Tag nun spät erst grüßen.
Schon liegt das bunte Laub zuhauf.
Es naht die Jahreszeitenwende.
Wie früh liegt heut die Nacht zu Füßen!

Schon macht die Schwalbe sich auf ihren Weg;
Die Sonne wird ihr allzu matt.
Der Herbst naht sich am Wiesensteg.
Die Felder liegen erntesatt.
Die Frucht verdorrt im müden Gras.

So nimmt September wieder Maß.

Die letzten bunten Falter schweben
wie zarte Blüten durch den Tag.
Noch brennt des Sommers Kraft die Reben,
doch Wildes neigt sich ohne Klag.

So nimmt September wieder Maß.

Bedächtig wird das Leben.
Es komme nun, was kommen mag.
Ringsum verändern sich die Farben,
das Dunkle wird ganz mählich lind.
Versorgt sind allerletzte Garben
und kühler grüßt der Abendwind.
Die Traube füllt mein helles Glas.

So nimmt September wieder Maß.

Letztes Blühn am Wegesrand.
Birkenhäupter werden licht.
Dunkler schimmert roter Sand.
Leerer scheint der alte Hag.
Sanfter rinnt's durchs Stundenglas.
Es komme, wie es kommen mag:

Jetzt nimmt September wieder Maß.


Was meinst du? ich habe nur die Zeilen ein wenig verrückt

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2009, 20:43   #10
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Chavali,

Du Meisterin der Form!

Ich habe das sofort übernommen und danke Dir heiß!
Sieht jetzt ganz anders aus.... besser...

Lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (11.09.2009 um 01:27 Uhr)
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