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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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hallo abraxas,
bäume, auf der eine schar schwarzer raben hockt, sehen für mich wirklich aus, als würden sie "trauer tragen", und wenn man dann noch ihre klagenden schreie hört...wie schön, dass du dieser düsteren winterstimmung etwas abgewinnen konntest! dieses gedicht hat seinen erzählfaden, bei der ersten zeile beginnend, fast wie von selbst immer weiter und weiter gesponnen, zuerst hatte ich eine zehnzeilige strophe, dann warens elf - und noch immer hatte ich das gefühlt: da fehlt etwas! die reime schaukeln hin und her - ich habe eine weile gebraucht, um herauszufinden, was das gedicht klanglich und vom schema her betrachtet von mir will. dann habe ich mich darum bemüht, teil zwei genauso weiter zu gestalten. ganz zuletzt kam zeile zwölf hinzu und brauchte dann natürlich eine entsprechung in strophe eins.... ein erstaunliches gerippe kommt nun zutage: es reimen sich jeweils die zeilen: 1-10 2-3-5 4-7 8-9 6-11 und dann noch jewils die beiden 12. zeilen. ich denke, es ist ganz regelmäßig. so etwas würd ich nicht schreiben wollen, wenns jemand anderer von mir verlangt! ![]() danke für den anerkennenden kommentar! larin |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich,
verspätet auch dir vielen dank für deine anerkennenden worte (wir haben uns überschnitten) - nun, mit "trauen" hatte dieses reimschema gar nichts zu tun: das gedicht selbst hat einfach danach verlangt. (ach, diese eigensinnigen kinder!) natürlich fliegen raben nicht wie die enten nacheinander, (fliegen die enten nicht in einem V?) aber wenn so ein schwarm loszieht, kann das schon ein längeres, nachhaltiges geflatter sein! es gibt ja auch mehrreihige perlenketten.... ![]() manchmal sitzen die raben auf den bäumen so dicht an dicht, dass es aussieht wie mit trauben behangen oder aber wie ein kleid, auf das perlen appliziert wurden ( von daher die "kostbare" assoziation). ich bin auch ganz froh über dieses gedicht, vor allem, weil es mir gelungen ist, durchgängig weiblich kadenzen zu reimen, nur die jeweils letzte zeile jeder strophe macht die ausnahme, die soll aber auch abrunden. raffinerterweise erhebt sich am ende der ersten strophe noch einmal eine frage, während die letzte strophe in die weite blickt... keine ahnung, wie mir sowas gelingen konnte. es war schon alles irgendwie in der ersten zeile drin.... höchst rätselhaft, meint larin Geändert von a.c.larin (07.12.2009 um 12:43 Uhr) |
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#3 |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Ja, die Enten fliegen im V. Wissen alle seit "Nils Holgerson", die Zeichentrickserie... ![]() Danke für deine lebhafte Beschreibung deiner Sicht der Perlenraben. Besonders das Bild der Vögel, auf Ästen sitzend, hat mich mit deiner Version versöhnt. Wenn sie abfliegen, mag es durchaus zu "Schnüren" solcher Art kommen. Wie dir solches gelingen konnte, weiß ich: Genauso wie mir - es blutet nachgerade aus der Feder, als WOLLTE etwas bewußt ins Sein treten. Das Geschaffene entringt sich uns in Momenten der Vision und des Einsseins mit dem auslösenden Gefühl wie von selbst, fast unbewußt, uns im Fühlen Besinnungslose betretend und wieder verlassend, als wären wir nur Mittler eines Weges, den eine hohe Kunst aus uns heraus beschreiten muss! Wir, die bewußten Schöpfer, feilen bestenfalls an Kleinigkeiten hintennach daran herum, aber das Gedicht an sich - die große Tat - war wie ein Teil von uns, der uns verließ, um allen zu gehören! Ach, Dichtkunst! Wir dir Verfallenen, wie sehnen wir uns nach deinen Augenblicken solcher Gnade! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo erich,
ich habs auch schon andeswo erwähnt: die "gnade" besteht für mich schon darin, dass schreiben meinen kopf so schön beschäftigt. da kann ich abtauchen - und alltagsgeschäfte erledigen sich dann wie nebenher. irgendwie kann einen das schöne in eine herrliche energiewolke einpacken, sodass störendes, schädigendes nicht mehr so heran kann. (das liegt daran, dass unser gehirn, sobald es mit aufmerksamkeit eine sache verfolgt, alle "nebensachen" wegfiltert. dadurch einsteht der so beschriebene "flow" -effekt) Lasst schönes unsre Welt erbauen, bevor das Triste uns durchdringt und auf die Kraft im Sein vertrauen, die wirkt und waltet, kreist uns schwingt! besser ein lyriker als ein allüriker! meint larin |
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#5 |
ADäquat
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Beiträge: 13.012
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![]() Liebe larin,
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe chavali,
vielen dank für dein anerkennenden worte . ![]() raben gelten zwar als symbol des todes und der trauer, doch trauer, die eine form, einen kristallisationspunkt gefunden hat, ist schon so etwas wie eine perle: sie ist konkret und nicht mehr diffus und daher ansprechbar. je länger ich darüber nachsinne, desto mehr fällt mir noch dazu ein. schon eigenartig - manche worte schreibt man nieder wie von fern her gesteuert. kennst du das auch? so war es auch hier: das schema hat sich einfach aus sich heraus entwickelt -so wie das unbewusste, das stets seinem eigenen gesetz folgt... liebe grüße, larin |
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