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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 22.01.2010, 16:58   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.910
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Hallo pringles,

dein Gedicht ist auch nicht leicht zu interpretieren.

Nach deiner Erklärung könnte ich mir vorstellen, daß du z.B. Thermalquellen beschrieben hast.

Auch sie sprudeln und dort entstehen Blasen, die zur Oberfläche aufsteigen und dort lautlos zerplatzen.

Zudem finden sich wohl in einigen heißen Quellen sogenannte Archaeen, also Bakterien, die zu den Urbakterien gehören und sich bei 110° Celsius fortpflanzen.

Vielleicht entstammt das ganze Leben auf unserem Planeten aus solchen Quellen.
Die Stoffe und Elemente waren gerade auch dort vorhanden, so daß sich gute Voraussetzungen für das Entsehen von Leben ergaben.

In diesem Sinne interpertiere ich also dein Gedicht quasi als Beschreibung für die sogenannte "Ursuppe" und den Hort der Entstehung des Lebens in seiner jetzigen Form.

Weit daneben?

Zumindest habe ich es versucht.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 22.01.2010, 18:26   #2
pringles
Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 79
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huhu beisl, chavali und faldi

obs weit daneben ist, ist ja gar nicht relevant, es sollte nur am text orientiert sein, dahingehend fand ich die erste interpretation von beisl auch ganz gut, er bezog sich nur nicht auf weitere im text genannte stellen...zumindest war die interpretation lustig, ich wollte nur wissen, ob der text noch mehr hergibt...
meine intention ist eigentlich mehr als simpel und ein wenig grausig

der begriff, die katze im sack kaufen, könnte ein wenig zu meiner idee hinführen, allerdings ist freigestellt, ob im sack eine katze steckt, kann auch ein hund sein oder was sonst noch gerade aus einem wurf kam und einfach überschüssig ist...ich wollte es nur nicht so konkret darstellen, daher habe ich die wortwahl "das leben" gewählt, denn leben kann alles sein, das sauerstoff benötigt...kiemenlebewesen mal ausgeschlossen...

die aufsteigenden blasen die laut und leise sind, sollen den todeskampf unter wasser symbolisieren, denn das ist es was passiert mit dem leben in der hand...man hört nichts, man sieht nur wie die blasen aufsteigen und jede von diesen blasen ist ein lauter schrei...oben angekommen machts aber allenfalls *plöp*
das wäre auch schon meine intention, falls sie interessiert...

ich schrieb das gedicht in einer art rückblende, ich erinnerte mich nämlich vor kurzem daran, das mein vater mich einmal im haus einsperrte, während er in der regentonne ein stoffbündel versenkte, dass sich bewegte und 4 unserer neugeborenen katzen waren plötzlich weg...das war ganz grausig anzusehen

Zitat:
Hier zeigt sich die Irrationalität des Dichters oder ist es doch Kalkül? – sind doch Töne in aller Regel nicht stumm
ich denke, das genau dieses stumme bzw leise laut sein den kern der aussage trifft und nichts besser dafür stehen würde...zumindest in meinem sinne...
ich denke, dass die situation auf fast jeden menschen nachvollziehbar und übertragbar ist, selbst für denjenigen, der das bündel ins wasser herablässt...nur dass der dann noch die gegenwehr an der hand spüren wird

fakt ist, ich war ebenso hilflos wie unsere katzenbabys, weil ich nichts tun konnte und egal was ich sagte und wie ich rumschrie und heulte, er hörte mich nicht mal, oder wollte mich nicht hören...mehr als warten, dass mein vater endlich fertig war und den sack wieder hochzog war nicht drin...in dem moment dachte ich sogar, ob ich auch mal in einen sack komme, ich hatte lange zeit angst vor meinem eigenen vater, weils ihm so gar nicht zu herzen ging irgendwie...

eigentlich ein sehr persönlicher text, wenn ich es mir recht überlege, wahrscheinlich bin ich deswegen auch etwas enttäuscht darüber, das man den hintergedanken darin nicht wirklich erkannt hat...
allerdings denke ich, das jedes weitere wort, dass das leben als solches dargestellt hätte zuviel gewesen wäre...der text soll ja für sich wirken und das tut er ja auch, nur wahrscheinlich nicht in meinem sinne, was ja eigentlich nichts schlechtes ist


@faldi
der ansatz ist auch sehr interessant, aufsteigende blasen, hervorgerufen durch unterirdische thermalquellen, doch, das leuchtet ebenso ein wie der badewannenpupser, da es durchaus logisch ist...
du hast den stoffumschlungenen moment anderweitig bedacht...in der ursuppe wird es kaum textile handarbeit gegeben haben...
aber in deinem sinne ist der stoff, jener stoff, welcher als zellstruktur gemeint sein könnte...finde ich auch nicht so abwägig, demnach könnte das umschlingen, das entstehen von gewebe sein welches wiederrum leben inne hat...
nur, wo kommt die schon bestehende hand her? wäre sie demnach dann die hand gottes, welche das leben selbst in händen hält? gefällt mir ebenso...
entstehung, eine schöne idee

ich danke euch dreien für euer erneutes auseinandersetzen und hoffe/freue mich, dass es spaß gemacht hat zu grübeln
glg pringles
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Alt 22.01.2010, 18:41   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber pringles,
bisher war ich nur Beobachter.

Dein scheinbar kleiner Text öffnet Tür und Tor.

Bei mir tauchen reale, nachdenkliche Bilder auf - wenn nicht gar tragische.

Eine Mutter, die mit ihrem Kind ins Wasser geht.
"Wassermacht macht lautes klein."

Eine Ausweglosigkeit, die diesen Weg sucht und geht.
Die Gründe bleiben beim nachdenklichen Leser.

Ich gestehe, dass ich ohne die Kommentare und deine Antworten nicht darauf gekommen wäre.
Anfangs hatte ich ein kleines Tier (Katze, Hund) im Kopf, weil ich mich daran erinnert habe, dass man sich so eines "überflüssig" gewordenen Wurfes entledigt hat. Meist zusätzlich mit einem Stein im geschnürten Stoffsäckchen.
Diese Erinnerung lässt mich schweigen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 22.01.2010, 19:05   #4
pringles
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Beiträge: 79
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hallo dana, du darfst öfter meine gedichte kommentieren ^^

dein beiläufig erwähnter abwägiger gedanke trifft fast genau meine intention...erinnerungen sind mitunter nicht nur gutes
ich danke dir für deinen kommentar
glg pringles

den gedanken an mutter und kind finde ich auch sehr interessant
entschuldige, dass ich das nachlege, ich war nur gerade etwas blind gegenüber deiner weiteren antwort, aufgrund deiner vermutung die sich ja fast deckend an meinem grundgedanken befindet

in deinem beispiel

Eine Mutter, die mit ihrem Kind ins Wasser geht.
"Wassermacht macht lautes klein."

wirkt es auf mich so, als wäre das laute kind still aufgrund der weite und der größe des wassers...bzw wird das Laute kind immer kleiner, weil es einfach absinkt...demnach ist der text sogar auf den menschen passend, wenn es sich um nichtschwimmer handelt...auch interessant
danke für deinen denkanstoß und eine weitere interpretation des textes, klasse

Geändert von pringles (22.01.2010 um 19:17 Uhr)
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