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Alt 29.01.2010, 08:51   #1
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asphaltwaldwesen
 
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Beiträge: 961
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liebe larin,


das ist ein ganz bezauberndes mundartgedicht - sowohl in der geschriebenen als auch der vertonten version!

die philosophische betrachtung, verpackt in eine wunderschön wortbebilderte momentaufnahme kommt zugleich mit einem gewichtigen inhalt dennoch herrlich leicht-leise daher. und ist dadurch mE. genau so eindringlich, wie dein stück auf mich wirkt.

tief berührend, innehalten lassend, beschenkt.

lediglich die geschriebene version hätte ich mundartlich noch deutlicher ins "lautschriftliche" gesteigert. dann ist auch der lesegenuss gleich noch ein wenig größer.

du erlaubst also, hoffe ich, meinen vorschlag zum geschriebenen?


Hintn auße bei de Föhda
lahnt da Nebl, dick und schwaa,
schlåfvasunkn liegt die Wöht då
und a Roserl bliaht allaa.

Üba d' Nåcht håts scho an Frost gebm
und de Blattln foin glei å.
Tua die Blumensteckln eina,
weui da Winta is boid då.

Irgendwo hängt aa im Goartn
no die ollerletzte Birn,
und de Krahna schrein und woartn,
und es någt wås in mein Hirn:

Mensch, sei doch bewusst und ehrlich -
Lebm is Vergänglichkeit!
Schau, da Herrgott zaagt dirs jährlich:
jedes Ding håt aa sei Zeit!

Jede Einsicht håt ihr Werdn,
jede Hoffnung håt ihr Stund,
und so waundlt sichs auf Erdn.
Nur wås woahr is, bleibt, im Grund.

Hintn auße , bei de Föhda,
lahnt da Nebl, schwaa und dick.
Plötzlich håb i wås vastaundn -
fia an kurzn Augenblick...



vielleicht ist ja etwas davon für dich zu gebrauchen.


danke jedenfalls für dieses feine gustostückerl mit tiefgang.


lieber gruß,

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 29.01.2010, 08:55   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo fee,

vielen dank für deine überarbeitete schreibfasung meines gedichtes!
ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit dem niederschreiben der mundart ein wenig überfordert war - dafür gibts einfach keine ortografie, an die man sich halten kann.
darf ich deine version reinkopieren?

lg, larin
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Alt 29.01.2010, 09:05   #3
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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aber gern doch, larin,


ich fühl mich geehrt und freu mich.

ich hab auch in letzter zeit vermehrt mit mundart herumprobiert und gemerkt, dass es eine zeit dauert, bis man den mut findet, mehr und mehr in richtung lautschriftlich zu schreiben. weil s dann halt oft verdammt weit weg ist vom hochdeutschen wort, das ja eigentlich gemeint ist.

aber wenn es dann sozusagen wirklich klanggetreu da steht, wird es mE. der mundart erst gerecht. und um die geht es ja hier ganz konkret. sie darf also in all ihrer gewaltigen wirksamkeit präsent sein, finde ich. sonst sieht es geschrieben immer so nach halber sache aus, gefühlsmäßig.

freut mich, dass du es gebrauchen kannst.
es ist wirklich ein ganz wunderbares gedicht.


liebste grüße,

fee
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