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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.04.2010
Beiträge: 294
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Er weiß nichts von meinen Ängsten,
mein Vater, der Chirurg, operiert gerade, nahe den Langerhansschen Inseln, ganz und gar darauf konzentriert. Es würde auch nicht gehen, denn ich wandele auf Trauminseln, im verstrahlten Bikiniatoll, spüre gebärende Frauen auf, mit Kindern wie Geschwüre, während Vater auf der Suche ist nach einem Inselkarzinom. An jenem Ort begegnet er mir – und dem schmarotzenden Krebs; der doch kein Teil von mir ist, wenn der sich auch eingenistet, in mir seinen Anker geworfen hat, bleibt er für mich ein Pilz, um den Baum, seinen Wirt, zu töten. Meine Zeit läuft ab und seine. Ich werde ihn ertragen wie Sokrates Xanthippe ertrug. Erwache aus der Betäubung. Nun hat Vater Zeit für mich. Er hätte nichts von den Ängsten geahnt; es gab doch keine Gründe dafür– eine harmlose Geschwulst, unbedeutend und alles wäre gut. *
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"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne so, als hätten wir alles im Blick." (Fenek) Geändert von Fenek (23.04.2010 um 17:36 Uhr) |
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