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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Schimmernd fällt die Morgensonne
durch das Prismenglas des Taus. Spinnen weben Glitzernetze über Nacht ums ganze Haus. Leise taumelt Buntgefärbtes seinen stummen Tanz durchs Licht, und das Auge trinkt die Sonne, welche sich an Gräsern bricht. Klare Nächte, kühle Morgen, Dahlie wird der Kälte Raub. Trunken wie ein später Falter sinkt dein Fuß ins feuchte Laub. Sehnsucht geht nun auf die Reise, folgt der Sonne, die verglüht. Herbstwind pfeift verhaltne Weise, summt im Ofenloch sein Lied. Ist’s ein Mahnen, bringt er Kunde? Blätter treibt er vor sich her: In die kühle Morgenstunde mischt sich Ahnung, trüb und schwer. Geändert von a.c.larin (14.11.2010 um 08:39 Uhr) |
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#2 |
Galapapa
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Hallo larin,
beim Umschauen hab ich Dein schönes Herbstgedicht gefunden, das mir sehr gefallen hat. Metrisch einwandfrei mit durchgehaltener Intonation liest sich der Text flüssig und entfaltet dabei herrliche Herbstbilder. Einzig an der Dahlie bin ich kurz hängen geblieben, zieht man jedoch das i - e zu einem j zusammen, dann passt es wieder. Kurz überlegen musste ich auch bei der Sonne, die sich an den Gräsern bricht. Natürllich ist es die Nässe, das Wasser an den Gräsern, an der sich das Licht bricht; das versteht sich im herbstlichen Wetter von selbst. Besonders gefallen haben mir "...in die kühle Morgenstunde mischt sich Ahnung, tüb und schwer." und die erste Strophe. Insgesamt hast Du ein stimmungsvolles Herbstbild gemalt. Mit herzlichen Grüßen! Galapapa |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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vielen dank, galapapa,
für deine anerkennenden worte! der tag , andem ich dieses gedicht schrieb, schenkte mir auch so einen wunderschönen herbstmorgen..... ![]() das wollte ich mir in einem bild bewahren! liebe grüße, larin |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, larin!
Ich kann mich Galapapa nur anschließen! Besonders die letzte Strophe, und da die Conclusio, ist nachgerade genial! Hohe lyrische Verdichtung, wunderbare Sprachfindung, zuletzt ein nachdenklicher, leicht schwermütiger An- und Ausklang. Das ist schlicht (und doch) ergreifend! Einzig das "verspielt" des Herbstwindes passt mir nicht so perfekt ins gemalte Bild - das klingt vielleicht ein wenig zu heiter für Herbststimmung. Wie wär's mit: "verträumte Weise" oder etwas ähnlichem? Allergernst gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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hallo erich,
"verspielt" und "verträumt" klingt für mich ziemlich aus derselben lade hervorgeholt - aber was hältst du von "verhalten"? ich probiers jetzt mal so. danke auch dir fürs lesen und kommentiren! larin |
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#6 | |
Lyrische Träumerin
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Was für ein wirklich schönes Herbstgedicht! An der Dahlie bin ich auch hängen geblieben, aber wie Galapapa sagt, mit einem "j" klappt es einwandfrei. Mir gefällt vorallem die erste Strophe. Denn jetzt ist die Zeit des Sinnenwebens angesagt. Ich beobachte das sehr gerne, obwohl Spinnen nicht zu meinen Lieblingen gehören. Ein sehr ausdruckstarkes Herbstbild, das mir sehr gefällt. Liebe Grüße an dich wünscht dir Lena ![]()
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
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#7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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liebe lena,
ich seh gerade, dass ich hier etwas schlampig unterwegs bin - hab deinen kommentar doch glatt "überlesen" ![]() die erste strophe, die dir so gefällt, fängt auch das bild ein, dass der auslöser für das gedicht war (no na) - manche szenerien möchte man einfach "einfangen", wenn schon nicht mit dem photoapparat, dann wenigstens "remtechnisch". spinnen sind zwar auch nicht grad die tiere, die mir am besten gefallen, aber ihre kunstvollen netze muss ich doch aufgrund ihrer technischen meisterleistung immer und immer wieder bewundern... die elastizität so eines spinnwebfadens ist ein wahres wunderwerk der natur. da kann sich jeder hosengummierzeuger ein beispiel dran nehmen! ![]() liebe grüße, larin |
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