28.01.2011, 02:16 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Glücksgefühl
Wir beide gehn durch Hag und Hain,
er ist durchflutet vom Sonnenschein. Ich strahl Dich an, und Du auch mich, und unser Mienenspiel, es sagt: Ich liebe Dich. Das Schicksal hat es gut gemeint, und uns am Ende doch vereint. Im Miteinander, tändelnd und geschwind streift uns ein sanfter Sommerwind. Was ist da noch, wenn man´s bedächte, klein, Im Gegenteil, nichts könnte größer sein. Auf allen Wegen, die wir gehn zu zweit, ergreift uns ungeahnte Seligkeit. Geändert von Justin (29.01.2011 um 16:26 Uhr) |
28.01.2011, 14:28 | #2 |
TENEBRAE
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Wir beide gehen hin durch Hag und Hain, Zeile zu kurz.
ganz lichtdurchflutet unterm Sonnenschein. Sonnenschein durchflutet etwas, aber er IST nicht durchflutet. Ich strahl Dich an, und Du auch endlich mich, Zeile zu kurz. und unser Mienenspiel sagt leis: Ich liebe Dich. Das Schicksal hat es gut mit uns gemeint, und uns am bessern Ende doch vereint. Im Miteinander, tändelnd und geschwind streift zärtlich uns ein sanfter Sommerwind. Zeilen 1,3 und 4 zu kurz. Was ist da noch, wenn man's bedächte, klein? Wortwiederholung "Ende" mit S2. Im Gegenteil, nichts könnte größer sein! Schöner Deutsch. Ausrufezeichen. Auf allen Wegen, die wir gehn zu zweit, Zeilenlänge. ergreift uns ungeahnte Immerseligkeit. Zeile zu kurz, Sprachmelodie. Hi, Justin! Sehr vielversprechend. dein Gedicht! Da ist großes Potential drin. Aber aufpassen: Ja nicht ZU zuckersüß und pathetisch werden. Wunderschöne, weiche Sprache und Sprachmelodie, stimmungsbildend. Mit der Zeilenlänge gibt es - nach meinem Gespür - aber Probleme. Der Leserhythmus ist sehr wichtig! Gut, ich bin ein Laie, aber mein Bauchgefühl sagt mir: Es sollte in etwa so sein wie im Zitat von mir vorgeschlagen, zumindest, was die Zeilenlänge betrifft. Nimm von meinen "Vorschlägen" an, was immer dir brauchbar erscheint. Insgesamt sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.01.2011 um 14:31 Uhr) |
28.01.2011, 15:12 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
Dein Kommentar zum Gedicht war ja gar nicht schlecht und ich beherzige gewisse Vorschläge. Doch bei Gedichten gibt es eben immer auch individuelle Auffassungen. Im Nachhinein ist mir selbst schon durch den Kopf gegangen, daß man "untem Sonnenschein" wandelt und dieser nicht lichtdurchflutet ist. Das ändere ich dann gern um. Das gilt ebenso für die angesprochene Wortwiederholung. Den Leselauf finde ich aber meinerseits durch eine etwas abweichende Zeilenlänge nicht wesentlich gestört. Den vorgeschlagenen Einschub des "endlich" halte ich für weniger empfehlenswert. Denn laß Dir das mal auf der Zunge zergehen: "Du auch endlich mich". Vom Klang her ist es deshalb wohl besser, die Zeile so zu belassen. Danke für Deinen Eintrag, den ich gern gelesen habe. Liebe Grüße Justin |
28.01.2011, 22:40 | #4 |
Slawische Seele
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Lieber Justin,
der eKy hat sehr treffend und gut kommentiert. (Ich hätte sogar einiges mehr übernommen.) Dein Gedicht vermittelt dieses Glücksgefühl gleich doppelt. Man bekommt es, wenn man sich selbst sieht - aber auch, wenn man einem solchen Pärchen begegnet. Die schöne Naturbeschreibung und die Stille ergänzen es ganz wunderbar und überzeugend. Ich darf aber auch etwas von mir einbringen und bitte dich, es nicht als "Verbesserungsvorschlag" zu werten - schau es nur an: Wir beide wandeln durch Hag und Hain, er ist durchflutet vom Sonnenschein. (er wird geflutet vom Sonnenschein.) Ich strahl Dich an, und Du auch mich, wir spiegeln leis: Ich-liebe-Dich. Das Schicksal hat es gut gemeint, und uns am Ende doch vereint. Wir tändeln, lächeln und geschwind streift zärtlich uns der Sommerwind. Was ist da noch, wenn man´s bedächte, klein? Im Gegenteil, nichts könnte größer sein! Auf allen Wegen, die wir gehn zu zweit, ergreift uns ungeahnte Seligkeit. Die "Einmischung" sollte nur mein Interesse und mein Gefallen ausdrücken. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
29.01.2011, 10:48 | #5 |
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Liebe Dana,
Du kannst immer eigene Gedanken und Vorschläge einbringen, die ich nicht als Einmischung betrachte. So habe ich von Dir noch etwas übernommen, und zwar die ersten 2 Zeilen - bin aber beim "gehn" geblieben, weil ich das "wandeln" als etwas zu springend empfinde. In der 2. Strophe wohnen, was die letzten Zeilen angeht, 2 Seelen in meiner Brust, denn auch diese Version ist eine schöne Fügung. Wie soll ich es sagen? Bei Gedichten geht bei mir immer eine Melodie voraus. Auf der baue ich dann die Verse ein. Das persönliche Gefühl dafür ist dabei stark mit ausschlaggebend. Danke für Dein Interesse und die Vorschläge. Wie immer gern gelesen. Liebe Grüße Justin Geändert von Justin (29.01.2011 um 11:01 Uhr) |
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