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Alt 15.04.2011, 22:57   #1
Stimme der Zeit
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Beiträge: 1.836
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Ein Hoch dem Mai!


Die Vögel singen frohe Frühlingslieder,
wenn klare Bäche lustig sprudelnd fließen.
Nun endlich kehrt die Lebensfreude wieder.

Im Park setzt man sich gern zum Picknick nieder
um frisches Grün und Sonne zu genießen.
Die Vögel singen frohe Frühlingslieder.

Es duftet überall nach Gras und Flieder,
die Knospen platzen, junge Blätter sprießen.
Nun endlich kehrt die Lebensfreude wieder.

Selbst Menschenmännchen spreizen ihr Gefieder,
sie lassen sich beim Balzen nicht verdrießen.
Die Vögel singen frohe Frühlingslieder.

Von neuer Kraft erfüllt sind Kopf und Glieder,
der Garten ruft zum Säen, Pflanzen, Gießen.
Nun endlich kehrt die Lebensfreude wieder.

Beim Maibaum tanzt die Rosi flott mit Frieder:
Den Schützen drängt's, dem Mai Salut zu schießen.
Die Vögel singen frohe Frühlingslieder:
Nun endlich kehrt die Lebensfreude wieder.


(Villanelle)

Vielen Dank an Medusa.
__________________
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Geändert von Stimme der Zeit (26.04.2011 um 19:06 Uhr) Grund: Substantive schreibt man groß, groß, groß ... (Danke, a.c.larin)
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Alt 25.04.2011, 20:22   #2
Löwenzahn
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
Standard

Liebe Stimme der Zeit
Deine Villanelle ist stimmig und fließt so herrlich glatt, wie ein Bächlein den Berg hinunterfließt. Eine Kleinigkeit vielleicht, die ein wenig
"unlogisch/unreal" ist und zwar die Stelle mit dem Schützen und den singenden Vögeln. Ich denke, dass die Vögel nicht singen würden, sähen sie eine Flinte oder dergleichen. Da Du jedoch schreibst:


Zitat:
Den Schützen drängt's, dem Mai Salut zu schießen.
hebt dieses "drängt's" die Bedenken auf, das ja ein Drängen nicht gleich mit einem es Tun einhergeht. Insofern stimmts! Das mit dem Schützen übrigens
gibt dem Ganzen noch einen Schlag Realität hinzu, weil der Frühling zwar eine Zeit des Erwachens/Neubeginns ist, doch in allem Lebendigen verbirgt sich auch das Tödliche und so wird der Schütze bald zum Jäger/Töter,
oder auch Schlachter (im Alltag) Gerade diese Stelle hebt ein "zuviel der Idylle" auf - das tut dem Ganzen wirklich gut. Ich finde Deine Villanelle sehr gelungen!

mit herzlichen Grüßen, Löwenzahn
Löwenzahn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2011, 22:17   #3
Stimme der Zeit
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Beiträge: 1.836
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Hallo, liebe Löwenzahn,

Zitat:
Deine Villanelle ist stimmig und fließt so herrlich glatt, wie ein Bächlein den Berg hinunterfließt.
Vielen Dank dafür! Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass so ein Lob nicht "Balsam für die Seele" ist. Persönlich denke ich ja, dass ich noch üben muss, so ganz bin ich (wohl typisch für jeden Autor) nicht damit zufrieden. Ich denke bei meinen Werken immer, dass es eigentlich noch besser sein könnte ...

Aber etwas bringt mich zur Zeit beinahe zum Lachen. Ich habe versucht, auf "zwei Ebenen" zu schreiben, aber die Zweite hat noch niemand herausgefunden, weder hier noch anderswo. Ich fürchte, ich habe sie zu gut versteckt. Auf der einen Seite finde ich das lustig - und auf der Anderen beinahe schade.

Also versuche ich mal, Hinweise zu geben. Ein "Schütze" muss nicht unbedingt mit einem Gewehr schießen, wenn es ihn (*hüstel*) drängt, im Frühling, wenn die Knospen - etc.

Dann bekommen auch die balzenden Männchen, das enge Tanzen, der Garten, das säen, pflanzen, *räusper* u.s.w. eventuell (mit ein wenig Humor betrachtet) eine etwas andere Bedeutung, wenn man wieder nach oben geht und die Frühlingsmetaphern aus einem leicht abgewandelten Blickwinkel heraus betrachtet ...

Aber du hast absolut recht, auf der "einen" Ebene triffst du mit deiner Intention genau. Der "Schütze" soll beide Wirkungen erzielen, an dieser einen Zeile habe ich länger herumgegrübelt als am Ganzen. Wobei die Überschrift eigentlich auch - jetzt sag ich aber nix mehr.

Zitat:
Ich finde Deine Villanelle sehr gelungen!
Und wenn ich bei meiner allerersten Villanelle lese, dass du sie gelungen findest, dann werde ich ja richtig rot - und ganz klammheimlich auch ein bisschen glücklich.

Herzliche Grüße zurück,

Stimme der Zeit
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Alt 26.04.2011, 09:16   #4
a.c.larin
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Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo stimme der zeit,

ja - das ist eine waschechte villanelle, kein zweifel - da hat dich medusa gut "gebrieft"!

zum Säen, Pflanzen, Gießen musst du aber groß schreiben .(da das verb hier substantivisch gebraucht wird.)

deine "zweite ebene" ( oh, du schlingel! ) würde vielleicht eher erraten werden, wenn du statt der "Schützen" einfach nur "Burschen" einsetzt ( und den leser raten lässt, wie der zu seinem "Schuss" kommen wird....... von der tanzenden rosi und ihrem frieder ists ja nicht mehr allzu weit, bis....)

in dem sinne liest sich dann der titel "hoch dem mai" auch noch einmal anders!

sehr erfrischend!
liebe grüße, larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2011, 19:05   #5
Stimme der Zeit
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Ort: Stuttgart
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Hallo, larin,

Zitat:
ja - das ist eine waschechte villanelle, kein zweifel - da hat dich medusa gut "gebrieft"!
Für den Teil vor dem Komma: Vielen, lieben Dank. Und für den Teil nach dem Komma: Da bin ich ihren "Leitfäden" gefolgt, solche Formen hat sie wirklich "drauf".

*Hust* Die Substantive - nee doch. Ich schreibe Substantive klein. Nicht zu fassen. Was hat mich geritten??? Tante Edit muss mir gleich mal helfen, damit ich die rote Farbe aus dem Gesicht bekomme ...

Wenn dir die "zweite Ebene" ein Lachen geschenkt hat, dann freut mich das sehr. Ich weiß, dass Villanellen ursprünglich traurig sein sollten, aber dann las ich (wo, weiß ich nicht mehr) von lustigen Exemplaren, die auch erlaubt sind. Na ja, ich kann träumen, romantisch, lustig, ironisch, sarkastisch, sachlich und sogar düster sein, nur mit dem Thema "Herzschmerz-Traurigkeit" tue ich mich schwer.

Allerdings ärgert mich das auch - ich würde zu gerne so ein Werk schreiben, aber bislang haut das nicht hin bzw. ging einmal schon völlig daneben ...

Freut mich, dass ich dir eine "Erfrischung" reichen konnte!

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
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