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Alt 30.04.2011, 21:02   #1
Stimme der Zeit
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(15.01.2011)

Kein Platz für einen Freund

Ein Baum und ich einst Freunde waren,
wie oft hört´ ich die Blätter rauschen,
fand Einfachheit im Wunderbaren:
mein Ohr am Stamm, um ihm zu lauschen.

Im Winter sah ich ihn in Träumen,
ich konnte endlos bei ihm bleiben,
wollt´ keinen Tag mit ihm versäumen:
Ließ mich im Herzen einfach treiben.

Ein neuer Frühling, neues Leben,
was musste er an Schmerz erleiden,
denn was hat ihm der Mensch gegeben:
Wer kam zu sägen und zu schneiden...

Mein Freund, mein Baum, hast neu getrieben,
doch spendest keinen Schatten - nicht mehr.
Dir fehlt die Kraft, bist schwach geblieben:
Ich weine leise, Trauer wiegt schwer.

Dein Kampf, ich fühl´ ihn, möchte hoffen,
musst ernten, was der Mensch für dich sät;
hat dich zu hart, zu schwer getroffen:
Dank ihm kommt jede Hoffnung zu spät.

Ich kann mich nicht mehr selbst belügen;
er ist markiert, das kann ich sehen,
schon liegt er in den letzten Zügen:
Kann sehen, ja, doch nicht verstehen.

Warum soll er sich länger quälen;
holt her die Axt und macht ein Ende,
wer keine Wahl hat, kann nicht wählen:
Der Tod sei´s, der ihm Frieden spende.

Wir Menschen könnten´s Töten lassen,
nur möchten wir in Selbstsucht baden;
die Formen wollen uns nicht passen:
Ein Achselzucken, ab mit Schaden.

Der Baum, er lebt in falschen Zeiten,
ein krummer Ast wär´ ja natürlich;
kein Platz im Weg, den wir beschreiten:
Natur, benimmst dich ungebührlich.

Mein Freund wird nicht mehr lange stehen;
es fällt uns leicht, die Schuld zu tragen,
das Unglück kam und ist geschehen:
Wenn´s weh tut, soll´s der Baum doch sagen.

Er schreit, doch will das niemand hören;
ein Mensch, der kann nur Eines achten,
die stummen Schreie würden stören:
warum soll er den Baum beachten - er muss den eig´nen Glanz betrachten...
__________________
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Alt 30.04.2011, 21:03   #2
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(16.01.2011)

(Un)Wahrscheinlicher
(Un)Sinn


Unwahrscheinlich ist
dass geschieht
was wahrscheinlich ist

Wahrscheinlich ist
dass geschieht
was unwahrscheinlich ist

Unsinnig ist
dass geschieht
was sinnig ist

Sinnig ist
dass geschieht
was unsinnig ist

Wahrscheinlich
macht das sogar einen Sinn
Unwahrscheinlich
dass das keinen Sinn macht
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Alt 30.04.2011, 21:04   #3
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(17.01.2011)

Freier Wille?

Mein Herz gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Mut gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Zeit gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Gefühl gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Traum gehört mir
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Leben gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Freude gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Hoffnung gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Zukunft gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir.

Meine Freiheit gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Alles gebe ich dir -
Wenn ich will.

Gib mir alles von dir -
Wenn du willst.

Ich will alles von dir.
Willst du alles von mir?

Teilen wir.
Teilen wir?
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Alt 30.04.2011, 21:05   #4
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(18.01.2011)

Kleiner Funke, großer Stern

Siehst du den Funken
tief in der Dunkelheit
lichtlos versunken
dort wohnt die Einsamkeit

Kannst du erkennen
was dieser Funke ist
spürst du ihn brennen
wo du voll Sehnsucht bist

Nenn ihn beim Namen
greif zu und halte fest
Hoffnung ist Samen
baue im Gras ein Nest

Säe die Saat aus
deck sie mit Erde zu
sprich deinen Wunsch aus
schenk deiner Seele Ruh

Düng mit dem Herzen
schau wie die Pflanze sprießt
heilt deine Schmerzen
weil du mit Liebe gießt

Leuchtende Blüte
heller als Sonnenlicht
durch deine Güte
zeigt sie ihr Angesicht

Zeit für die Wahrheit
lasse das Licht herein
findest die Freiheit
bist du im Herzen rein

Siehst du den Funken
tief in der Helligkeit
machtlos versunken
hier wohnt Geborgenheit.
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Alt 30.04.2011, 21:06   #5
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(19.01.2011)

Sag mir, wo die Dichter sind - wo sind sie geblieben...


Etwas muss ich hier berichten.
Lese von wilden Geschichten!
Jeder will And´re vernichten:
Schreiber, dich binden doch Pflichten!

Dichten, das wollt´ ich erlernen.
Hilfe, die steht in den Sternen.
Lehrer, ich möchte doch lernen:
Fehler kann ich nicht entfernen.

Forum, bist Schauplatz von Kriegen!
Jedermann will nur noch siegen.
Dichtkunst, du wirst unterliegen:
Selbstsucht wird dich überfliegen!

Bitte, wie soll ich da schreiben?
Lasse ich das besser bleiben?
Wollt ihr das Dichten vertreiben?
Darf es denn nicht hier verbleiben?


Sagt mir, wo sind die Poeten?
Musen, muss ich zu euch beten?
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Alt 30.04.2011, 21:07   #6
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(21.01.2011)

Wo bist du?


Dir pflück ich heute einen Stern,
hab dich so unaussprechlich gern!
Du bist mir nah und doch so fern,
ich üb, damit ich´s Fliegen lern!

Dann breit ich meine Flügel aus
und flieg ganz schnell zu dir nach Haus!
Reiss mich aus meinem Alltag raus,
denn ohne dich, da ist´s ein Graus!

Ich schau auf meines Lebens Frist,
wenn ich nur wüßte, wer du bist!
Sag mir, wo dein Zuhause ist -
mein Partner, den mein Herz vermisst!

Mein Wunsch ist groß und doch so klein,
drum öffne mir, lass mich herein!
Nur einmal möcht ich glücklich sein,
zu zweit mit dir, und nicht allein!
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Alt 30.04.2011, 21:07   #7
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(22.01.2011)

An einen "Stern" der Dichtkunst:


Ach, Christian, mein Morgenstern,
hab dich als Dichter ja so gern!
Warst mir vor Kurzem fremd und fern,
las dich, damit ichs Reimen lern.

Das Eine kann ich gleich vergessen:
Kann mich mit dir so gar nicht messen!
Würd ich mein Lebtag X-e essen -
hätt doch zu wenig Kunst gegessen!

Du schriebst der Liebe manch Gedicht,
ich merk, dass da ein Meister spricht.
Nein, derart schön kann ich das nicht,
ich seh der Wahrheit ins Gesicht.

Will deine Worte nie mehr missen,
viel lieber deine Fahne hissen.
Manchmal bin ich so hingerissen:
wie gut ists doch, von dir zu wissen.

Drum schenk ich dir, posthum:
mein Herz als Eigentum.
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Alt 30.04.2011, 21:08   #8
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(23.01.2011)

Mein erster Sonett-Versuch:

Jahreslied der Zeiten

Von neuem komme ich, wie jedes Jahr,
Erkennt, dass ich das Leben wieder bringe,
Mit Vogelstimmen meine Lieder singe,
Ich mach' der Liebe kühnste Träume wahr!

Wo Wachstum ist, muss etwas davor sterben,
Du sprichst, als wärst du hier der Herr allein,
Doch ohne mich, da wirst du niemals sein,
Kannst nur den Lohn von meinen Mühen erben.

Was streitet ihr, scheint mir die reinsten Toren,
Ich bin der Jahreszeiten wärmste Glut,
Sag' ich euch denn, nur ich wär' etwas wert?

Wir alle haben Treue einst geschworen,
Sind wir einander nicht von Herzen gut?
Mein Friede sei's, der Ruhe euch beschert.
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Alt 30.04.2011, 21:10   #9
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Eine "saubere" Sache!

Wie lustig knistert, prasselt doch das Feuer!
Schür emsig nach den frohen Flammentanz!
Kein Holzstückchen, die Scheite lasse ganz.
Der Funke sprüht, gib acht, sonst raucht die Scheuer!

Ganz still und leise steht im letzten Eck,
Ein Eimer Wasser, trübselig und freudlos,
Hat nichts zu tun, sein Dasein ist belanglos,
Ist nass und kalt, das ist sein Lebenszweck.

Es tropft herab das gute Fett vom Braten,
und spritzt heraus, oh weh, der Teppich brennt!
Den Eimer kippt man übers Feuer aus.

Was jetzt passiert, das könntet ihr erraten.
Mit Fett und Asche, wer das Rezept kennt:
Es schäumt, wie schön, denn da wird - Seife draus!



Mit ehrlichem Dank für Rat und Unterstützung, liebe Medusa:

2. Version:
Eine "saubere" Sache!

Wie lustig flackert, prasselt doch das Feuer!
Schür emsig nach den frohen Flammentanz!
Zerteil kein Holz, die Scheite lasse ganz!
Die Funken sprühen, knistern ungeheuer!

Ganz unbeachtet steht im letzten Eck,
Ein Wassereimer, schläft in Langeweile,
Seit vielen Jahren kennt er keine Eile,
Nur Tatenlosigkeit ist Lebenszweck.

Es tropft herab das gute Fett vom Braten,
und spritzt heraus, verflixt, der Teppich brennt!
Den Eimer kippt man übers Feuer aus.

Was jetzt passiert, das könntet ihr erraten.
Mit Fett und Asche, wer die Mischung kennt:
Ist wunderbar, denn da wird - Seife draus!
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(26.01.2011)

Hochzeitsnacht


Ich fürchte mich vor dir,
gleichst einem wilden Tier.
Fletschst die Zähne,
sträubst das Fell,
was willst du nur von mir!

Jetzt gehst du auf die Jagd,
mit Augen aus Smaragd.
Wilde Träne,
eilst so schnell,
machst mich zu deiner Magd!

Du bist das Tier in mir.
Ich bin das Tier in dir.
Unser Name,
reinste Kraft,
vereint in dieser Gier!

Im Taumel dieser Macht,
ein Tränenauge lacht,
keimt ein Same,
feenhaft,
das Opfer ist vollbracht!

Hab keine Angst vor dir,
geliebtes, wildes Tier,
vereint sind wir durch Gier,
du bleibst für immer hier,
gehörst auf ewig mir.
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