05.05.2011, 01:00 | #1 |
Galapapa
|
Die Eisheiligen
Der Winter, der schon längst geschlagen,
im Norden seine Zuflucht fand, schickt boshaft in den Maientagen vier seiner Schergen noch ins Land. Mamertus und Pankratius, die Gärtnersleute sind entsetzt, Servati-, Bonifatius, die kalte Sophie noch zuletzt. Wie schlimm sie sind, weiß vorher Keiner, die Pünktlichkeit ist nicht ihr Ding. Cui bono, fragt sich der Lateiner, es dient nicht Yang und auch nicht Ying. Drum warte mit dem Bohnenstecken, setz die Tomaten mit Verstand, man muss, was Frost nicht mag, verstecken, solang die Sophie nicht verschwand. |
05.05.2011, 22:36 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Lieber Galapapa,
die Warnung ist angebracht und jeder, der nebenbei gärtnert, sollte darauf hören. Die ersten Sonnentage im März und April verführen allzu leicht, vor allem, wenn sich Gärtnereien (Baumärkte eingeschlossen) mit dem Pflanzenagebot überschlagen. Ich bin oft, sehr oft, 'reingefallen, weil ich mir keinen Frost mehr vorstellen konnte - und er kam doch. Schön, wie du die Schergen namentlich aufzählst und trotz mancher Unpünktlichkeit mahnst, dass sie selten ausbleiben. Schöne Idee, den Frühlingstaumel ein wenig auszubremsen. Es genügt völlig, sich an der frosterprobten Blütenpracht zu erfreuen. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
06.05.2011, 00:26 | #3 |
Galapapa
|
Hallo liebe Dana,
danke für Deinen Kommentar! Ich bin Hobbygärtner seit fast 50 Jahren und meine Erfahrung ist, dass das Kältegesindel nur ganz selten ausbleibt. Allerdings spreche ich nur für den Nordschwarzwald; die regionalen Unterschiede sind enorm und eben klimatisch bedingt. So gibt es in Deutschland Gegenden, in denen Frostnächte während der Eisheiligen so selten sind, wie in meiner Heimat bei der Schaftskälte Mitte Juni. Aber: Auch das kann man nie ausschließen. Und hat man mit der Kälte Glück, dann ist er veilleicht ein Hagelschauer im Juni, der alles zunichte macht. Wir sind den Unbilden des Klimas ausgeliefert; ich nehme die Herausforderung immer wieder an, leichter, als die Landwirte, deren Existenz nicht selten auf dem Spiel steht. Übrigens, wenn wir Glück haben, dann sind die vergangenen Frostnächte schon die Eisheiligen gewesen; sie sind manchmal früh dran, wie diemal ja auch der ganze Frühling. Meine Tomatenkinder bleiben aber bis zum 15. im sicheren Gewächshaus. Danke und herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|