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Grafische Gedichte PoeticArt

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Alt 03.07.2011, 15:49   #1
Hans Beislschmidt
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Standard Kleines Denkmal

__________________
chorch chorch
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Alt 03.07.2011, 17:20   #2
Chavali
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Oh, Hans,

wie ist mir da aus der Seele gesprochen!
Wo ist die gute alte Schreibschrift geblieben!
Manchmal hat man schon Probleme, einen Einkaufszettel ordentlich zu schreiben....

Yes, früher war eben alles anders.
Sogar das Denken hat mehr Spaß gemacht, wenn man am Bleistift kauen konnte

Aber was solls.
Es ist heute, wie es ist.
Und damit nicht vergessen wird, wie es früher war, gibt es verständnisvolle Leute so wie du,
die den alten Dingen ein DENKMAL setzen.

Schön!


Lieben Gruß, leider nicht in Schreibschrift,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.07.2011, 17:59   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Hans,

ich finde, unsere Schrift hat ein "kleines Denkmal" verdient.

Übrigens entwerfe ich meine Gedichte tatsächlich als Konzept mit der Hand und gebe den Entwurf dann erst in den PC ein. Die meisten meiner Gedichte haben ihren Ursprung auf dem Küchentisch ...

Der Vorteil des Computers ist die Möglichkeit, die Verslängen "besser im Auge" zu haben und Fehler im Metrum leichter zu erkennen.

Lediglich Kommentare verfasse ich direkt am PC, da ich hin- und herklicken kann, was für mich das Kommentieren und gleichzeitige Nachlesen leichter macht.

Sobald ich unterwegs bin, sieht es anders aus. Dabei passieren recht lustige Dinge - wie beispielsweise recht konsternierte Blicke meiner Sitznachbarn in der S-Bahn. Wenn mir nämlich eine Idee kommt, fange ich an, hektisch in meiner Tasche nach Notizblock und Stift zu kramen, um sie schnellstens aufzuschreiben. Ich könnte sonst etwas vergessen - einen Reim, einen Vers ...

Als ich einmal den Block vergessen hatte, drückte ich (an der Haltestelle) einen alten Kassenzettel an die Wand. Zum Glück war der Kugelschreiber mit dabei. Ja, ich biete meinen Mitmenschen ab und zu vergnügliche Unterhaltung.

Ich glaube, in gewisser Weise hat beides seine Vor- und Nachteile. Tippen im 10-Finger-System geht viel schneller, und wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke: Wie oft schmerzte meine Hand vom Schreiben ...

Handschrift hat trotzdem, ganz abgesehen von nostalgischen Erinnerungen, eine ästhetische Qualität, die eine computergenerierte Schrift nicht bieten kann.

Trotzdem: Wo wären wir Forendichter, gäbe es keinen PC? Ich denke, es wiegt sich auf.

Deshalb habe ich jetzt auch ein Problem, denn es haben sich ein paar kleine Fehlerchen in dein Gedicht "eingeschlichen". Korrekturen sind so nicht möglich, tja ...


Fleißig abgetippt:


Zitat:
Kleines Denkmal

Ich schreibe meist mit Arial.
Manchmal nehm ich auch Times Roman. (Eigentlich Times New Roman - Frage: Ist der Wechsel zum Trochäus Absicht?)
So klar und schön - auch schnell gespeichert.
Ob Tastatur uns nur bereichert?

Wie einfach, dieses Schreibgehabe.
Schnell hat man gelöscht und neu gesetzt. (- hier wechselst du (siehe Anmerkung oben) in den Trochäus)
Doch wo ist unsere Schrift geblieben,
mal fett, mal fein, ganz nach Belieben?

Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
und Spitzer schälte die Gedanken, (na ja, eigentlich "und der/ein Spitzer die Gedanken schälte")
- am Bleistift nagte ganz versonnen, - (Wer nagte? Wie wäre es mit "... nagte man versonnen:")
Versuch zerknüllt und neu begonnen.

Jetzt setz ich dir, du alte Schülerschrift
ein kleines Denkmal, das nur dich betrifft.

Es sind nur kleine Stellen, wo ich ein bisschen stolpere. Nicht falsch verstehen. Hm, das ist mir selbst bereits aufgefallen - am PC mache ich (sonderbarerweise) keine "Flüchtigkeitsfehler". Sind sie handschriftlich leichter zu übersehen?

Zitat:
Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
Im Grunde genommen ist meine Version nicht besonders gut, denn der "Stift" verdoppelt sich dadurch, aber die Schrift selbst kratzt nun mal nicht, obwohl es beim Schreiben kratzen kann. Ebenso fehlen mehrere Artikel, das liest sich für mich nicht so gut.

Das Reimschema, vermute ich mal, ist Absicht - um aufzuzeigen, dass es auch "nicht perfekt" ansprechend sein kann? Was mich auf den Gedanken bringt, bei dir nachzuhaken: Was ist vielleicht noch absichtlich so?

Nimm meine Anmerkungen also bitte nur als Anregungen zur Kenntnis, ja?

Ich habe festgestellt, dass du (das behaupte ich dreist als Frau) für einen Mann eine erstaunlich saubere und gut lesbare Handschrift hast. Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 06.07.2011, 20:49   #4
Hans Beislschmidt
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Hey Chavali, Stimme der Zeit,

danke für Kommentar und Gedanken.

Ich habe bis vor kurzem auch nur Einkaufslisten geschrieben oder Formulare ausgefüllt. Aber das Schicksal hat mich eingeholt,.... wenn ich merke, dass die Kids schon zu müde sind und ihre Hausaufgaben nicht mehr verbessern wollen. Ich muss zugeben, dass ich dann das ein oder andere Wort verbessere und nachher ganz stolz bin auf meine Fälscherqualitäten hehe. Auch langweilige Pflichttermine (psst: inna Schule) nehme ich wahr, um so zu tun, als würde ich mir Notizen machen. Stattdessen arbeite ich an einem Gedichtlein. *

Zu den Textanmerkungen:

xXxXxXxX
XxxXxXxX
xXxxXxxXx
xXxXxXxXx

xXxXxXxXx
XxXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx

xXxXxXxXxX
xXxXxxXxxX

Ja, ich wechsele ab und an in den Trochäus, weil es die Prosodie der Sprache abwechslungsreicher macht. Nach jambischen Gleichton knallt der Trochäus, zwischendurch gesetzt, richtig rein und verleiht der Zeile mehr Gewicht.

Zitat:
Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
und Spitzer schälte die Gedanken, (na ja, eigentlich "und der/ein Spitzer die Gedanken schälte")
- am Bleistift nagte ganz versonnen, - (Wer nagte? Wie wäre es mit "... nagte man versonnen:")
Versuch zerknüllt und neu begonnen.
S3 - ein vierhebiger Jamus. Obwohl es nicht zwingend ist, bei den neun Silben zu bleiben in der Strophe, möchte ich das nicht aufbrechen, wenn es sich vermeiden lässt.

Zitat:
und Spitzer schälte die Gedanken, (na ja, eigentlich "und der/ein Spitzer die Gedanken schälte")
Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
Packe ich den Artikel oder das unbestimmte Personalpronomen mit in die Zeile, hab ich 10 Silben und müsste den Rest angleichen – das lohnt nicht. Also wird der Artikel im Geiste zu Gunsten der Metrik apostrophiert.

Zitat:
Wer nagte? Wie wäre es mit "... nagte man versonnen
Sicher ist von uns Menschen die Rede, who else? Aber das "man" ist in der Tat eine gelungene Option. Werde ich übernehmen.

Danke nochmals für das Interesse und vor allem das mühevolle Herausschreiben.

Gruß vom Hans
__________________
chorch chorch

Geändert von Hans Beislschmidt (06.07.2011 um 20:53 Uhr)
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Alt 08.07.2011, 23:28   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Hans,

ich gehöre noch zu jener Sorte, die gern mit der Feder kratzt.
Zu meiner Sammlung gehören Federhalter, alte Federn, Tinte und Griffelkästen.

Genau darum bin ich von deinem gesetzten Denkmal sehr angetan, ganz besonders von der Darstellung.
Die 3. Strophe ist an Innigkeit nicht zu überbieten und setzt dem Denkmal eine Krone auf.
Schön, es in dieser Rubrik zu finden.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2011, 15:22   #6
Hans Beislschmidt
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Zitat:
Die 3. Strophe ist an Innigkeit nicht zu überbieten
Hey Dana, danke ... so wollen wir den Bleistift weiter spitzen und unsere Reime auf die Seiten ritzen. Gruß vom Hans
__________________
chorch chorch
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