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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 19.10.2011, 08:30   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Stimme!

Danke für deine Gedanken!

Habe "alltägliche" durch "wesenlose" ersetzt, ich denke, das passt besser in die Melodie.

Das DArob soll bleiben, spätestens bein 2. Lesen weiß man, wie man es betonen muss, um im Rhythmus zu bleiben.

Das "sich" war ein freudscher Tippfehler, wie du sagtest: Das eine gedacht, das andere unbewußt getippt. Danke, ist korrigiert.

Zu den Hebungen: Beim Dichten zähle ich nicht (und auch nicht hinterher, zu meiner Schande), ich folge einfach meinem Gedankenstrang und überlasse den Rest meiner inneren Melodie und meiner intuitiven Sprachkompetenz. Wenn es "lesbar" ist, passt's auch für mich und fertig.
Puristen mag das die Zornesröte in die Stirn treiben, aber das ist mir schlicht "wurscht"! Der Vorteil des Unbeleckten: Er kann nonchalant Wege beschreiten, auf die sich ein versierter Kenner der Materie nie verirren würde, und schwupps - so entsteht manchmal etwas Neues!
Sicher nicht hier, aber ich bin sicher, du verstehst, was ich im Prinzip meine.
Den "Makel" der Fehlerhaftigkeit nach strengen Maßstäben nehme ich - schon aus Faulheit - gerne in Kauf.

Vielen Dank für deine ausführliche Behandlung meiner Zeilen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.10.2011, 22:11   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

wir scheitern an der Gleichheit, weil wir zu verschieden sind suchen in der Verschiedenheit nach Gleichgesinnten. (z.B. Gedichteforen )

Ich wollte ab 15 Jahre gaanz anders sein als all die anderen. Dort, wo ich es mir gelang, schmerzte mich die "Nichtdazugehörigkeit".
Heute ist es anders, aber nicht deshalb, weil ich es nicht mehr so empfinde, sondern, weil ich es mir gönne anders zu sein und schon ein paar passende "Leidensgenossen" um mich habe.

Dein Gedicht stellt dieses sehr schön dar und hinterfragt. Oft, allzu oft wollen wir etwas, ohne uns bewusst zu sein, was es denn hieße, wenn es so wäre.
Zugleich sind wir oft unzufrieden mit dem, was ist.

Darum:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Ich könnte es, wenn mich nur einer bäte -
doch dafür sind wir wohl zu gleich...

...und zu verschieden.
Dieses "bäte" widerspricht dem Gleich- und Verschiedensein. Weil wir sind, wie wir sind, sind wir es, die die Entscheidung treffen müssen, um uns dem zu stellen, was wir wollen.

Sehr philosophisch und nachdenklich dein Werk.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 05.11.2011, 20:41   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Danke für's Reinschauen!
Im Grunde beschreibst du den ewigen Widerstreit, der mich begleitet, seit ich selbstständig denke:
Einerseits dazugehören wollen, andererseits dies nur zu den eigenen Bedingungen, und das funktioniert so gut wie nie - andererseits das Abgrenzen, weil man etwas Besonderes sein will, was darstellen, aus Hybris oder aus Schüchternheit, Scham oder Angst...all dies waren einst Gründe für mich, das Eremitentum zu suchen und mich letztlich darin erträglich einzurichten.
Mittlerweile ist es so sehr Gewohnheit, dass es kaum mehr wehtut, wenn ich harmonisches Miteinander anderer Leute sehe - dann denke ich immer dran, dass nichts für immer ist, und dass mein Weg mir all die Streitereien, die Kompromisse und die endlosen Diskussionen, den Ärger mit Verwandten, die Scheidungskonflikte und das nächtliche Kindergeschrei sowie die namenlose Angst beim nächtelangen Ausbleiben der fast Herangewachsenen erspart hat...und schon geht's mir wieder gut.
Ob ich nun ein paar weiterhin fortpflanzungsfähige Gene oder eine Handvoll Bücher hinterlasse - was spielt es letztlich für eine Rolle?
Wer wird in 10.000 Jahren noch wissen, wer Goethe war? Oder wie Deutsch geklungen hat? Genauso viele, wie nach 10.000 Jahren noch wissen, wer ihre Vorfahren waren! Also, was soll's...

LG, eKy

PS: Habe den Text nunmehr metrisch überarbeitet.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (11.08.2015 um 08:55 Uhr)
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