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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, wolo,
danke für das griechische Schmunzeln. Aber, ich bin eben ich. Und da das nicht nur die Länge der Gedichte betrifft, sondern auch den Hang zur Experimentierfreudigkeit, hatte das hier natürlich wieder ein paar "Auswirkungen". ![]() Beim antiken Distichon handelte es sich um lange und kurze Silben, so dass im Hexameter die ersten vier Daktylen durch Spondeen ersetzt werden konnten - zwei kurze Silben konnten durch eine lange ersetzt werden. Im Deutschen gibt es betonte und unbetonte Silben, daher kann das nicht übertragen werden. Hier wird statt dessen ein Trochäus verwendet. Beim Pentameter gilt das nur für die ersten beiden Daktylen. (Was ich ebenfalls getan habe, es fiel dir offenbar aber gar nicht auf, das nehme ich mal frecherweise als Kompliment. ![]() Logisch, dass ich so etwas gleich "testen" muss. (Wo ich schon mal dabei war, habe ich, so nebenher, die Liebe (römisch), den Tod (englisch/deutsch), die philosophische Idee (griechisch) und die zornige "Kampfbereitschaft" (ich ![]() Ein Beispiel aus Johann Wolfgang von Goethes Werk: "Römische Elegien": Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen Paläste! - XxXxxXxXxXxxXx Straßen, redet ein Wort! Genius, regst du dich nicht? - XxXxxXXxxXxxX Ja, es ist alles beseelt in deinen heiligen Mauern, - XxxXxxXxXxXxxXx Ewige Roma; nur mir schweiget noch alles so still. - XxxXxxXXxxXxxX O wer flüstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich - XxXxxXxXxXxxXx Einst das holde Geschöpf, das mich versengend erquickt? - XxXxxXXxxXxxX Ahn ich die Wege noch nicht, durch die ich immer und immer - XxxXxxXxXxXxxXx Zu ihr und von ihr zu gehn, opfre die köstliche Zeit? - XxxXxxXXxxXxxX Noch betracht ich Kirch und Palast, Ruinen und Säulen, - XxXxXxxXxXxxXx Wie ein bedächtiger Mann schicklich die Reise benutzt. - XxxXxxXXxxXxxX Doch bald ist es vorbei: dann wird ein einziger Tempel - XxXxxXxXxXxxXx / nicht ganz eindeutig, auch XxxXxXxXxXxxXx wäre möglich Amors Tempel nur sein, der den Geweihten empfängt. - XxXxxXXxxXxxX Eine Welt zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe - XxXxxXxXxXxxXx Wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom. - XxxXxxXXxxXxxX Ersichtlich, dass Goethe sich des "deutschen Distichons" bedient hat. Das versuchte ich ebenfalls, ich finde, es ist so wesentlich günstiger im Bezug auf die deutsche Sprache und deren Betonungen als das "antike Original", bei dem unsere Sprache oft nicht "passt" und das daher "betonungstechnisch" sehr zum "Leiern" neigt. Falls ich aber, das ist mein erster Versuch mit dem "deutschen Distichon", Fehler gemacht oder irgendwo falsch informiert sein sollte, dann wäre ich sehr dankbar, wenn man (oder du) mir das mitteilen würde(st). ![]() Zitat:
![]() ![]() Danke fürs Lesen und Schmunzeln! ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (20.11.2011 um 09:02 Uhr) Grund: Aus Versehen "Enter" betätigt, der Kommi war erst zur Hälfte fertig. *Verlegen guck* + Tippfehler gefunden. |
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