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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 15.11.2011, 00:10   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Rabenschwarz

(jetzt mal wortwörtlich):

Wie schwarze Perlen hocken Raben
auf Bäumen, die nun Trauer tragen,
entblößt in düstern Himmel ragen,
von welchem dicht, aus Wolkenriesen
die Flocken stöbern. Unbehagen
befällt, durchwandernd kahle Fluren,
mich leis, da noch auf ebendiesen
die letzten Halme sanft sich beugten,
verklungne Lebenslust bezeugten.
Nun werden sie vom Schnee begraben.
Ich geh voran und lasse Spuren.
Wer kann mir sagen, was ich bin?

In finstern Schatten fangen Träume
das Licht des Tages in der Seele.
Den Weg durchs Dunkel, den ich wähle,
kann nur mein blindes Hoffen nähren.
Oh, dass die Angst mich nicht so quäle,
dass fernes Licht mein Herz erwärme,
bis Freunde mir den Schutz gewähren
vor Kräften, welche mich umschlingen
und selten Schlaf und Frieden bringen!
So wanke ich durch leere Räume -
und klagend fließen Rabenschwärme
wie schwarze Tränen endlos hin.
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (02.12.2011 um 18:03 Uhr)
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Alt 15.11.2011, 13:04   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo larin,

was soll ich sagen - schön gemacht.
Lyrisch. Kraftvoll. Poetisch. Melancholisch. Auf keinen Fall humorig

Dein Gedicht reiht sich ein in die außergewöhnliche Liste der rabenschwarz-texte.
Deines ist darin eins der schönsten, finde ich.Dabei ist es, wie ich vermute, ad hoc entstanden...?
Interessant das Reimschema und für mich nicht zu durchschauen oder ich habe keine Geduld, zu zählen

Rabenfedrige Grüße!
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 02.12.2011, 10:27   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo chavali,

nein, nicht ad hoc. es ist ein "alter hadern" , den ich hier schon mal eingestellt habe.
das reimschema ist ein etwas verzwickter "zopf" - keine ahnung , wie ich darauf kam.

aber ich schreibe es dir gerne auf:

str.1
a-b-b-c-b-d-c-e-e-a-d-f

str.2
g-h-h- i-h-j -i -k-k-g-j -f

also eigentlich eh ganz einfach.

liebe, "rabenschwarze" grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 02.12.2011, 18:00   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, larin!

Vorletzte Zeile: Zu lang! Besser:
"und klagend fließen Rabenschwärme"

Auch über das "klagend" solltest du nochmal nachdenken. Ich habe Raben noch nie "klagen" gehört. Sie krächzen, knarren, schnarren,...
Ein rabenaffineres Adjektiv wäre andenkenswert!

Ansonsten: Rabenschwarz in jeder Hinsicht, düster, düster,...

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2011, 18:10   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Hi Erich,

hab das "die" gleich entfernt, wie angeraten.
Im Übrigen dürfte dir das Gedicht wohl bekannt sein. Habs hier vor 2 Jahren schon mal eingestellt.
Mittlerweile habe ich ( auch auf dein damaliges Anraten hin) die letzten beiden Zeilen überarbeitet.

Raben klagen nicht? Also mir erscheint ihr Gekrächze manchmal schon recht jämmerlich. Zumindest Schauer- und Gruselgefühle einflößend.
Und welches Adjektiv sollte da wohl passen, wenn man die Rabenschwärme mit Tränen gleichsetzt?

Schau ma mal, was mir in zwei Jahren dazu einfällt!

Liebe Grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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